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Digitale Selbstüberschätzung: Warum Gen Z bei Phishing besonders gefährdet ist

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Foto: Antonynjoro / Pixabay

Key takeaways

Eine aktuelle ISH-Umfrage zeigt: Besonders Digital Natives sind anfällig für Phishing-Angriffe. Die Generation Z erkennt häufig keine Warnsignale, obwohl sie digitale Risiken unterschätzt. Auch bei älteren Nutzern herrscht trügerische Sicherheit. Die Initiative warnt eindringlich vor Identitätsdiebstahl und ruft zu mehr Wachsamkeit auf.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Sie gelten als technikaffin und interneterfahren – und sind dennoch besonders anfällig für Betrugsmaschen im Netz. Eine aktuelle Umfrage der Initiative Sicher Handeln (ISH) in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt: Fast jeder zweite Angehörige der Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2012) erkennt typische Phishing-Merkmale nicht. Die Fehleinschätzung ist weit verbreitet: 76 Prozent aller Befragten glauben, noch nie Opfer eines Angriffs gewesen zu sein – sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Wachsende Kluft zwischen Risikowahrnehmung und Realität

Phishing ist längst Teil des digitalen Alltags – ob als gefälschte Paketbenachrichtigung, angebliche Sicherheitswarnung oder manipulierte Mail von Zahlungsdiensten. Dennoch sehen sich viele Nutzer als unbetroffen. Besonders überzeugt: die älteren Generationen. Während 75 Prozent der Gen Z überzeugt sind, bisher verschont geblieben zu sein, sind es bei den Babyboomern 80 Prozent und bei der Gen X immerhin 78 Prozent.

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Warnzeichen werden oft übersehen

Die Umfrage zeigt deutliche Unterschiede im Umgang mit Phishing-Warnsignalen. Zwar misstrauen 77 Prozent aller Befragten Aufforderungen zur Angabe von Konto- oder Zugangsdaten, doch bei der Gen Z sind es nur 69 Prozent. Noch schlechter schneiden sie bei dringenden Handlungsaufforderungen ab: Nur 62 Prozent reagieren skeptisch – im Vergleich zu 73 Prozent über alle Altersgruppen hinweg. Bei klassischen Indizien wie unpersönlichen Anreden, fehlerhaften Links oder Rechtschreibfehlern bleibt ebenfalls viel Potenzial zur Aufklärung.

Vielfalt der Angriffsmethoden nimmt zu

Phishing tritt in vielen Formen auf. Am häufigsten genannt wurden vermeintliche Sicherheitswarnungen und gefälschte Paketbenachrichtigungen (jeweils 13 %), gefolgt von E-Mails im Namen von Banken oder Zahlungsdiensten (11 %). Auch Nachrichten von angeblichen Angehörigen, Jobangebote oder Wohnungsanzeigen zählen zum Repertoire der Angreifer.

Finanzielle Schäden und Identitätsdiebstahl

Jeder siebte Befragte wurde bereits Opfer eines Phishing-Angriffs – meist ohne finanziellen Schaden. Besonders betroffen: Die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen. Hier verlor jeder Zwanzigste bis zu 500 Euro. Vier Prozent der 18- bis 24-Jährigen gaben an, bis zu 2.500 Euro verloren zu haben. In einzelnen Fällen lagen die Schäden sogar bei über 10.000 Euro.

Aufklärung statt technischer Naivität

Die größte Gefahr liegt oft nicht im unmittelbaren Verlust, sondern im Diebstahl persönlicher Daten. Wer Zugangsdaten preisgibt, riskiert Identitätsdiebstahl und Folgeangriffe. ISH-Sprecher Harald Schmidt warnt: „Phishing ist professionell gemacht und trifft längst alle Altersgruppen. Digitale Routine schützt nicht – gesunder Zweifel schon.“ Mit dem Appell „Stoppen, Hinterfragen, Schützen“ will die Initiative zu mehr Aufmerksamkeit im digitalen Alltag aufrufen.

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