ChatGPT hat einen neuen Modus eingeführt, der das Lernen gezielt unterstützen soll: Der „Study Mode“ begleitet Nutzer schrittweise durch komplexe Aufgaben und Konzepte – anstelle bloßer Lösungen gibt es nun Hilfestellungen zur selbstständigen Erarbeitung. Verfügbar ist der Modus für alle eingeloggten Nutzer der Free-, Plus-, Pro- und Team-Versionen. Die Einführung in ChatGPT Edu folgt in den kommenden Wochen.
Der neue Lernmodus soll insbesondere Studierende beim Lernen unterstützen. Dabei stellt sich OpenAI der Herausforderung, wie Künstliche Intelligenz sinnvoll in Bildungsprozesse integriert werden kann – ohne dabei zur bloßen Lösungshilfe zu verkommen. Stattdessen zielt der Study Mode darauf ab, den Lernprozess selbst zu fördern.
Lernbegleiter statt Problemlöser
Der Modus basiert auf Systemanweisungen, die in Zusammenarbeit mit Pädagogen, Wissenschaftlern und Lernpsychologen entwickelt wurden. Ziel ist es, didaktisch fundiertes Verhalten zu fördern, wie etwa die kognitive Entlastung, Selbstreflexion oder auch aktives Mitdenken. Die Interaktion wird durch gezielte Fragen, Hinweise und Reflexionsimpulse gelenkt, die das Verständnis fördern sollen.
„Study Mode ermutigt Schüler dazu, kritisch über ihre Lernprozesse nachzudenken – ein wichtiger Schritt für den sinnvollen Einsatz von KI im Bildungsbereich“, sagt Robbie Torney, Senior Director bei Common Sense Media.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Interaktive Funktionen für nachhaltiges Lernen
Das neue Format bietet verschiedene Bausteine:
– Interaktive Eingaben: Nutzer werden über Fragen und Hinweise zum Nachdenken animiert.
– Gestufte Antworten: Informationen werden in leicht nachvollziehbare Abschnitte gegliedert.
– Personalisierte Unterstützung: Inhalte passen sich dem Wissensstand der Nutzer an, auch über vorherige Chats hinweg.
– Wissensüberprüfung: Tests und offene Fragen helfen beim Behalten und Anwenden des Gelernten.
– Flexibilität: Der Modus lässt sich jederzeit aktivieren oder deaktivieren – je nach Ziel und Bedarf.
Erste Rückmeldungen aus der Praxis
Laut OpenAI wurde der Study Mode gezielt für Hochschulstudierende entwickelt. Erste Reaktionen aus der Testphase deuten auf hohen Mehrwert hin. „Es ist wie eine immer verfügbare Sprechstunde“, meint ein Student. Eine andere Testerin berichtet, nach einer langen Session endlich ein schweres Thema – sinusförmige Positionskodierungen – wirklich verstanden zu haben.
Nächste Schritte: Mehr Personalisierung und Forschung
Aktuell basiert der Study Mode auf vordefinierten Systemanweisungen, die OpenAI flexibel anpassen kann. Perspektivisch soll dieses Verhalten direkt in die Modelle eintrainiert werden. Künftig will OpenAI Funktionen wie Fortschrittsverfolgung, Zieldefinition oder visuelle Hilfen integrieren. Zudem laufen langfristige Studien – etwa mit der Stanford University –, um die Auswirkungen von KI-gestütztem Lernen empirisch zu untersuchen.


