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UBA-Studie: Online-Shops ignorieren Nachhaltigkeit weitgehend

Recycling-Logo auf einem iPhone
Foto: Ready Made / Pexels

Key takeaways

Eine Studie des Umweltbundesamts zeigt: Nachhaltigkeit spielt im Onlinehandel bislang eine untergeordnete Rolle. Trotz wachsendem Umweltbewusstsein sind nachhaltige Alternativen kaum sichtbar. Preis, Komfort und Verfügbarkeit dominieren. Die Politik und Plattformbetreiber sind gefordert, systematisch für bessere Sichtbarkeit und Struktur nachhaltiger Angebote zu sorgen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die Digitalisierung verändert das Einkaufsverhalten grundlegend. Immer mehr Verbraucher nutzen Online-Plattformen, um Produkte zu vergleichen und zu kaufen. Doch nachhaltige Alternativen bleiben dort häufig unsichtbar. Eine aktuelle Studie des Umweltbundesamts (UBA), durchgeführt von ConPolicy, zeigt: Preis, Komfort und schnelle Verfügbarkeit dominieren die Kaufentscheidungen – Nachhaltigkeit spielt bislang nur eine Nebenrolle.

Fehlende Sichtbarkeit nachhaltiger Optionen

Laut UBA-Präsident Dirk Messner fehlt es beim Onlinehandel nicht an nachhaltigen Angeboten, sondern an deren Sichtbarkeit. Plattformen fördern insbesondere den Neukauf und Impulskäufe. Kreislaufwirtschaft, Gebrauchtwaren oder Reparaturmöglichkeiten sind hingegen kaum auffindbar oder wenig prominent platziert.

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Strukturelle Defizite in der Nutzerführung

Viele Plattformen bieten zwar Informationen zur Nachhaltigkeit einzelner Produkte an – doch diese sind oft nur schwer zugänglich, wenig glaubwürdig oder nicht entlang der typischen Customer Journey eingebunden. Zudem fehlen hilfreiche Such- und Filterfunktionen, etwa für Reparierbarkeit oder Lebensdauer. Selbst glaubwürdige Anbieter nachhaltiger Produkte erreichen häufig nur eine geringe Reichweite.

Hürden bei Reparatur und Gebrauchtkauf

Reparaturen sind zwar ein zentraler Bestandteil nachhaltigen Konsums, werden jedoch selten genutzt. Hohe Kosten, unklare Informationen und mangelnde Auffindbarkeit halten viele Nutzer davon ab. Auch der Gebrauchtkauf wird durch Unsicherheiten hinsichtlich Zustand, Hygiene und eingeschränkten Rückgaberechten erschwert. Besonders bei privaten Verkäufen ist das Risiko eines Fehlkaufs hoch.

Handlungsempfehlungen für digitale Plattformen

Die Studie empfiehlt, Nachhaltigkeit systematisch in die Plattformstrukturen zu integrieren – etwa durch algorithmische Empfehlungssysteme, die nachhaltige Kriterien berücksichtigen. Auch klar definierte Filter- und Vergleichsmöglichkeiten für Umweltaspekte sollten angeboten werden, basierend auf verlässlichen Standards wie Energieeffizienz oder Materialherkunft.

Zudem sollte der Zugang zu Secondhand-Angeboten verbessert werden – etwa durch einheitliche Qualitätsstandards und transparente Rückgaberichtlinien. Auch Reparaturdienstleistungen könnten besser eingebunden und finanziell gefördert werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Nach Einschätzung des UBA sind klare politische Vorgaben – etwa im Rahmen der EU-KI-Verordnung – erforderlich, damit digitale Plattformen in Zukunft nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Kriterien in den Mittelpunkt rücken.

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