In der Welt der Mode, wo es schon häufig Werbekampagnen gegeben hat, die einen Shitstorm verursacht haben, hat nun der spanischen Modegiganten Zara eine Welle der Kontroverse ausgelöst. Die neueste Kampagne, die auf sozialen Medien wie Instagram und anderen Plattformen veröffentlicht wurde, zeigt Models, die neben Schaufensterpuppen posieren, die in Plastik und Tücher gehüllt sind, umgeben von Trümmern und zerstörtem Baumaterial.
Diese bildliche Darstellung hat im Kontext des Kriegs im Nahen Osten eine heftige Debatte entfacht. Kritiker der Kampagne behaupten, die Bilder würden an die erschütternden Ereignisse im Gaza-Streifen erinnern, und sehen darin eine unangemessene und respektlose Anspielung auf aktuelle politische und humanitäre Krisen. Die Kritik wurde besonders laut, als Influencerinnen wie Dr. Noor Amra und Dr. Hina Cheema die Kampagne öffentlich anprangerten, indem sie auf die mögliche Anspielung auf die Situation in Palästina hinwiesen.
In Anbetracht der sensiblen Natur des Themas, bleibt die Reaktion von Zara bemerkenswert zurückhaltend. Bislang hat das Unternehmen keine offizielle Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben, was die Spekulationen und Diskussionen weiter anheizt. Es ist zudem nicht das erste Mal, dass Zara sich inmitten einer Kontroverse wiederfindet. Bereits im Oktober gab es Aufrufe zum Boykott gegen das Unternehmen, nachdem es Verbindungen zu politischen Ereignissen in Israel gab. In 2017 wiederum sorgte eine Plus Size-Kampagne für einen Shitstorm, als „für Kurven“ mit augensichtlich schlanken Models geworben wurde.
Die jetzige Debatte um die Kampagne spiegelt eine größere Diskussion über die Verantwortung von Unternehmen in der Darstellung sensibler Themen wider. Während einige die Kampagne als bloße Modeästhetik verteidigen, sehen andere darin eine Verharmlosung oder gar Ausnutzung tragischer Ereignisse für kommerzielle Zwecke. Dies wirft die Frage auf, inwieweit Mode eine Botschaft tragen darf und wo die Grenzen des Geschmacks liegen. Zaras jüngste Werbekampagne steht somit symbolisch für eine sich wandelnde Landschaft in der Modeindustrie, in der die Grenzen zwischen künstlerischem Ausdruck und gesellschaftlicher Sensibilität zunehmend verwischen.
Anmerkung: Das Foto wurde mittlerweile durch Zara gelöscht.
Quelle: u.a. W&V