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Europa baut KI-Infrastruktur mit sechs neuen AI-Fabriken aus

Illustriertes Gehirn und ein AI Schriftzug
Foto: Pixabay

Key takeaways

Die EuroHPC JU erweitert ihr Netzwerk um sechs neue AI Factories in Tschechien, Litauen, den Niederlanden, Polen, Rumänien und Spanien. Diese KI-Zentren sollen Forschung, Industrie und Start-ups europaweit mit Supercomputing-Ressourcen und Fachwissen unterstützen und die digitale Souveränität Europas stärken.

Lesezeit ca. 3 Minuten

Europa baut seine strategischen Kapazitäten im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) weiter aus. Die EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) hat sechs weitere europäische Standorte für den Aufbau von sogenannten AI Factories ausgewählt. Die neuen Zentren entstehen in Tschechien, Litauen, den Niederlanden, Polen, Rumänien und Spanien und ergänzen die bisher 13 bestehenden Einrichtungen. Ziel ist es, ein dichtes Netzwerk an KI-Zentren zu etablieren, das Innovation fördert und Europa unabhängiger in der Entwicklung und Anwendung von KI macht.

Nationale Plattformen für europäische Zusammenarbeit

Jede AI Factory wird laut EU-Kommission als nationale Anlaufstelle fungieren und kleinen und mittleren Unternehmen, Start-ups sowie Forschungseinrichtungen umfassende Unterstützung bieten – vom Zugang zu leistungsfähigen HPC-Systemen (High-Performance Computing), über technische Schulungen bis hin zur Entwicklung von KI-gestützten Anwendungen. So soll sichergestellt werden, dass KI-Technologien innerhalb Europas entwickelt, getestet und skaliert werden können – in einem digitalen Ökosystem, das europäische Werte und Souveränität wahrt.

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Tschechien setzt auf Supercomputer KarolAIna

In Tschechien wird die AI Factory CZAI an den Supercomputer KarolAIna gekoppelt, der speziell für KI-Anwendungen optimiert ist. Verantwortlich ist ein Konsortium um die Technische Universität Ostrava, unterstützt von weiteren führenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes. Die Einrichtung zielt darauf ab, die tschechische KI-Landschaft stärker mit der europäischen Infrastruktur zu vernetzen.

Litauen priorisiert Cybersicherheit und grüne Technologien

Litauen positioniert sich mit der LitAI Factory als Anbieter souveräner KI-Infrastruktur. Der Betrieb wird durch ein breites Hochschul- und Partnernetzwerk gewährleistet. Die Schwerpunkte liegen in Bereichen wie Cybersicherheit, grüne Energie, digitale Gesundheit und intelligente Industrie. Die Kooperation mit polnischen KI-Standorten soll zusätzliche Synergien schaffen.

Niederlande mit Fokus auf sensible Daten

Die niederländische AI Factory (NLAIF) wird von einem Konsortium rund um die Stiftung AIFNL betrieben. Der Fokus liegt auf dem Einsatz von KI in sicherheitskritischen Bereichen wie Gesundheit und Landwirtschaft. Besonderes Augenmerk gilt dem Datenschutz und der Einhaltung europäischer Standards.

Polens Gaia AI Factory setzt auf Ausbildung und Big Data

Polen will mit der Gaia AI Factory den Zugang zu Big-Data-Ressourcen verbessern und gezielt in Ausbildung und Talententwicklung investieren. Zielgruppen sind unter anderem Studierende, Forschende sowie Vertreter der öffentlichen Verwaltung. Die Einrichtung wird von Cyfronet AGH innerhalb der nationalen PLGrid-Infrastruktur betrieben.

Rumänien will KMU zu KI-Akteuren machen

In Rumänien wird die RO AI Factory in Bukarest aufgebaut. Sie soll kleine und mittlere Unternehmen dazu befähigen, von reinen Technologieanwendern zu aktiven KI-Entwicklern zu werden. Neben Infrastrukturlösungen sind umfangreiche Trainings- und Beratungsangebote geplant, um einen breiten Zugang zu KI-Technologien sicherzustellen.

Spanien verbindet Gesundheit, Umwelt und Technologie

Die spanische One-Health AI Factory (1HealthAI) verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: Sie will vertrauenswürdige KI-Lösungen an der Schnittstelle von Mensch, Tier und Umwelt entwickeln. Die Einrichtung wird vom Supercomputing Center CESGA in Galicien betrieben und erhält Unterstützung von mehreren Universitäten und Technologiepartnern. Eine experimentelle Plattform soll die Entwicklung und Erprobung neuer Modelle beschleunigen.

Teil eines wachsenden europäischen Netzwerks

Mit dieser dritten Auswahlrunde steigt die Gesamtzahl der AI Factories auf 19. Bereits Ende 2024 wurden sieben Länder als erste Standorte benannt, darunter Deutschland, Finnland und Italien. Anfang 2025 kamen sechs weitere hinzu. Die AI Factories ergänzen die bestehende europäische Supercomputer-Infrastruktur, zu der unter anderem die weltweit führenden Systeme JUPITER, LUMI und Leonardo gehören.

Parallel treibt EuroHPC auch den Aufbau einer europäischen Quanteninfrastruktur voran. Mit der Integration von Supercomputing-, KI- und Quantenressourcen entsteht in Europa ein technologisches Ökosystem, das in seiner Leistungsfähigkeit und strategischen Tiefe international Maßstäbe setzen soll.

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