Amazon steht kurz vor dem Start seines Prime Air-Drohnenlieferdienstes in Großbritannien. Das Unternehmen plant, noch vor Jahresende Bestellungen innerhalb von nur einer Stunde per Drohne zu liefern. Dies wurde nach einer Entscheidung der britischen Luftfahrtbehörde (CAA) möglich, die Amazon als einen von sechs Teilnehmern für Testflüge außerhalb der Sichtweite des Betreibers (BVLOS) ausgewählt hat. Diese Regelung erlaubt Drohnenflüge, bei denen der direkte Sichtkontakt nicht mehr notwendig ist.
Die Drohnen werden eine Reichweite von etwa 12 Kilometern haben und von einem der britischen Amazon-Logistikzentren aus operieren.
Neben Amazon werden weitere Projekte im Rahmen der BVLOS-Tests durchgeführt, darunter die Inspektion von Offshore-Windparks, Notfalllieferungen medizinischer Güter sowie Einsätze durch die Polizei. Die CAA betonte, dass diese Tests entscheidende Daten liefern werden, um zukünftige Richtlinien für den Drohneneinsatz zu gestalten. „Unser Ziel ist es, Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite sicher und alltäglich zu machen“, so Sophie O’Sullivan, CAA-Direktorin für die Zukunft des Flugbetriebs.
Amazon bietet bereits in den USA Drohnenlieferungen in Kalifornien und Texas an und plant, das Modell sukzessive weiter auszubauen. Amazon hat auch in den USA erst vor wenigen Monaten wichtige regulatorische Fortschritte für sein Prime Air-Drohnenlieferprogramm erzielt. Denn auch die Federal Aviation Administration (FAA) hat Amazon die Erlaubnis erteilt, Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite des Piloten durchzuführen.
Mit der erweiterten Zulassung wird Prime Air zunächst in College Station, Texas, seine Reichweite vergrößern. Dort können nun mehr Kunden als zuvor eine Lieferung per Drohne wählen und aus einer größeren Auswahl an Artikeln, wie Haushaltswaren und Apothekenprodukten, bestellen. Perspektivisch plant Amazon, Drohnenlieferungen in weitere Standorte und dichter besiedelte Gebiete zu integrieren, um das langfristige Ziel von 500 Millionen Drohnenlieferungen pro Jahr zu erreichen.