Amazon hat seinen millionsten Roboter im operativen Einsatz und setzt gleichzeitig ein neues KI-gestütztes Flottenmanagementsystem namens DeepFleet ein. Mit dieser Technologie will der E-Commerce-Riese seine Lieferketten weiter beschleunigen und die Effizienz seiner weltweit größten Flotte mobiler Industrie-Roboter steigern.
DeepFleet sorgt für mehr Tempo im Lager
Wie das Unternehmen in einem Blogbeitrag beschreibt, optimiert das neue KI-Foundation-Modell DeepFleet die Bewegungsmuster der Roboterflotte in Amazons Logistikzentren. Vergleichbar mit einem intelligenten Verkehrsleitsystem analysiert es Verkehrsströme innerhalb der Lager und verbessert die Koordination zwischen den Robotern. Amazon verspricht eine um 10 % höhere Reiseeffizienz – ein Vorteil, der sich in schnelleren Lieferzeiten und geringeren Kosten niederschlagen soll.
Die Technologie basiert auf umfangreichen Lager- und Bewegungsdaten sowie auf AWS-Diensten wie Amazon SageMaker. DeepFleet wird kontinuierlich durch neue Daten trainiert und soll sich somit ständig weiterentwickeln und autonom verbessern.
Amazon unaufhaltsam
Robotik-Innovation mit Praxisnutzen
Seit dem Einstieg in die Robotik 2012 hat Amazon das Spektrum an Maschinen kontinuierlich erweitert. Heute umfasst die Flotte Modelle wie Hercules für Schwerlasten, Pegasus mit Förderbandtechnik für Einzelpakete und Proteus, der sich autonom und sicher um Mitarbeitende herumbewegt. Diese Systeme übernehmen vor allem körperlich belastende und repetitive Aufgaben, wodurch sich der Fokus der Mitarbeitenden zunehmend auf Technik, Wartung und Systembetrieb verlagert.
Amazons Strategie setzt dabei nicht nur auf Technologie, sondern auch auf Ausbildung: Seit 2019 wurden über 700.000 Mitarbeitende weiterqualifiziert, viele davon im Umgang mit modernster Technik. In einem neuen Logistikzentrum im US-Bundesstaat Louisiana liegt der Anteil technischer Fachkräfte sogar um 30 % höher als in klassischen Standorten.
Nachhaltige Wertschöpfung durch KI
Der Einsatz von DeepFleet folgt einem pragmatischen Ansatz: Technologie soll reale Probleme lösen und messbaren Nutzen bringen. Geringerer Energieverbrauch, bessere Lagerauslastung und mehr Kundennähe durch optimierte Bestandsverteilung zählen zu den Kernzielen. Gleichzeitig bekennt sich Amazon zur heimischen Roboterproduktion in den USA und pflegt enge Rückkopplungen zwischen Entwicklung, Fertigung und operativer Praxis.
Mit Blick auf die Zukunft sieht Amazon im Zusammenspiel von Robotik und KI enormes Potenzial. DeepFleet markiere dabei erst den Anfang – mit wachsender Datenbasis soll das System langfristig weitere Optimierungspotenziale in der Logistik heben und die Rolle von KI in der physischen Warenwelt weiter stärken.