Amazon hat im Jahr 2023 mehr Werbeeinnahmen im Einzelhandel erzielt als Google. Diese bemerkenswerte Retail Media- und Advertising-Entwicklung wurde von Jerry Dischler, Vice President & General Manager des Ads Teams bei Google, während seiner Aussage im Verfahren des US-Justizministeriums gegen Google bestätigt. Laut Dischler sind Amazons Einnahmen im Bereich Retail-Werbung inzwischen größer als die von Google, wie der renommierte Marktplatz-Blog Marketplace Pulse unter Berufung auf die Gerichtsdokumente berichtet.
Amazon ist nach Google und Meta (Facebook) die drittgrößte digitale Werbeplattform. Während Googles Werbegeschäft 251 Milliarden Dollar ausmacht und damit fünfmal größer ist als das von Amazon, spezialisieren sich Google und Meta auf verschiedene Branchen. Amazon konzentriert sich fast ausschließlich auf den Einzelhandel. Dies bestätigt, dass Amazon nun das größte Netzwerk für Retail-Werbung betreibt.
Google und Meta sind die Hauptkanäle für Werbung, die Traffic auf die Websites von Marken lenkt. Amazon-Werbung hingegen richtet sich direkt an Kaufinteressenten eines Produkts. Diese Anzeigen sind am Ende des Marketingtrichters platziert, wenn der Kunde bereit ist zu kaufen. Dies führt zu unterschiedlichen Preisen, Zielwebsites und Konversionsraten. Manche betrachten daher Amazon-Werbung eher als „Maut“ als traditionelle Werbung, da sie Marken den Zugang zu Käufern ermöglicht.
Da Amazon in manchen Märkten wie die USA oder Deutschland massiv den Online-Handel dominiert, investieren folglich auch Marken mehr Geld, um Amazon-Kunden zu erreichen, als um Traffic auf ihre eigenen Websites zu lenken. Amazon ersetzt Google nicht für Einzelhandelswerbung, doch die Größenordnung, die Amazon als Werbenetzwerk erreicht hat, ist bemerkenswert.