Die BILD-Zeitung, das Flaggschiff des Axel-Springer-Verlags, betritt mit der Eröffnung ihres eigenen Online-Marktplatzes Neuland im E-Commerce und geht damit in Konkurrenz mit den bekannten Generalisten wie Amazon, Otto, Kaufland und Co. Dieser Schritt markiert eine signifikante Erweiterung des bisherigen Angebots des Verlags, das sich auf den Vertrieb ausgewählter Produkte über den BILD-Shop beschränkte.
Der frisch lancierte BILD-Marktplatz bietet zum Start eine Auswahl von über 30.000 Produkten von mehr als 50 angebundenen Händlern. Der Marktplatz zeichnet sich, typisch Generalist, durch ein breites Spektrum an Produktkategorien aus, von Technik und Mode über Garten und Heimwerken bis hin zu einem kleinen Lebensmittelangebot. Eine Besonderheit des Angebots ist auf den ersten Blick die versandkostenfreie Lieferung für die meisten Artikel. Die Zahlungsoptionen umfassen neben den üblichen Kreditkartenzahlungen auch verschiedene Klarna-Integrationen, die vom Sofortkauf bis zum Ratenkauf reichen.
Ein verglichen mit anderen Marktplätzen einzigartiges Feature für Händler ist die Möglichkeit, hausinterne Retail Media-Angebote zu nutzen. Händler können somit ihre Produkte durch Integration in redaktionelle Inhalte und aufmerksamkeitsstarken Teaserflächen auf der BILD.de Startseite bewerben. Ein erste größere Kooperation mit Paramount verkündet der BILD Gruppen-CEO auf LinkedIn.
Der BILD-Marktplatz basiert auf einem klassischen Provisionsmodell, bei dem die BILD für jede Transaktion eine Gebühr erhält. Zur weiteren Expansion des Marktplatzes sucht BILD mit „für den Marktplatz Deutschlands größter Medienmarke“ aktiv nach neuen Verkaufspartnern. Nach eigenen Angaben verzeichnet Bild.de als Ganzes 19 Millionen Visits pro Tag, was auf eine kleine einstellige Millionenanzahl an Besuchern pro Tag schließen lässt. Das Medium ist damit einer der reichweitenstärksten Websites in Deutschland, was den Marktplatz für kommerziell ausgerichtete Marken und Händler durch die Retail-Media Verknüpfung durchaus spannend macht.
Die Axel Springer SE, mit Hauptsitz in Berlin, identifiziert sich mittlerweile als führender Digitalverlag in Europa. Die Geschäftssegmente umfassen News Media, Marketing Media, Classifieds Media und Services/Holding. Das News Media-Segment der Axel Springer SE umfasst Geschäftsmodelle, die auf journalistischen Inhalten basieren und durch Abonnements, Werbung oder E-Commerce finanziert werden – darunter fallen vornehmlich Medien der BILD- und WELT-Gruppen sowie Zeitschriften. Als einer der führenden Verlage im Tageszeitungssektor fördert der Bereich Marketing Media die Verbindung zwischen Anzeigenkunden und Medien. Classifieds Media generiert Einnahmen hauptsächlich durch Online-Kleinanzeigen. Die Integration von Plattformen wie idealo und finanzen.net unterstreicht die Bedeutung digitaler Marktplätze, insbesondere in den Bereichen Jobs und Immobilien, als Kern des Geschäftsmodells.