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Wirtschaft fordert souveräne Cloud-Lösungen aus Deutschland

Wolkensymbol für Cloud Computing in der IT
Foto: Pixabay

Key takeaways

Laut Bitkom wünschen sich Unternehmen in Deutschland souveräne Cloud-Angebote als Alternative zu US-Diensten. Der neue „Cloud Report 2025“ zeigt: Die Cloud wird Standard, doch Vertrauen, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit müssen stimmen. Gefragt sind leistungsfähige Anbieter aus Deutschland und Europa – ohne Kompromisse bei Preis und Funktion.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die deutsche Wirtschaft sieht sich zunehmend in der Abhängigkeit internationaler Cloud-Anbieter – und fordert Alternativen aus Deutschland oder Europa. Der Digitalverband Bitkom hat dazu den „Cloud Report 2025“ vorgelegt, der auf einer repräsentativen Befragung von 604 Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten basiert.

Sorge vor US-Abhängigkeit wächst

Laut der Studie nutzen aktuell 90 Prozent der Unternehmen Cloud-Dienste – vor einem Jahr waren es noch 81 Prozent. Doch drei Viertel der Firmen (78 Prozent) sehen Deutschland zu stark von US-Anbietern abhängig. Fast jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) überdenkt aktuell seine Cloud-Strategie – ausgelöst durch politische Entwicklungen in den USA. Die Folge: Ein deutlicher Wunsch nach Cloud-Angeboten aus Deutschland oder der EU. Ganze 82 Prozent der Unternehmen fordern europäische Hyperscaler als Alternative zu den dominierenden US-Konzernen. Und alle befragten Unternehmen würden einen Anbieter aus Deutschland bevorzugen.

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Anforderungen an deutsche Cloud-Dienste

Allerdings zeigt sich, dass Vertrauen allein nicht ausreicht. Eine Cloud-Lösung aus Deutschland muss auch in puncto Funktionalität, Verfügbarkeit und Preis mithalten. Zwei Drittel der Unternehmen (65 Prozent) würden keine Abstriche bei Leistung, Komfort oder Kosten akzeptieren. Nur eine Minderheit wäre bereit, etwa längere Wartezeiten auf neue Funktionen (12 Prozent) oder fehlende Features (8 Prozent) hinzunehmen. Die Erwartung ist klar: Eine deutsche Cloud muss konkurrenzfähig sein, sonst bleibt sie ein Nischenprodukt.

Cloud-Nutzung wird Standard

Die Studie zeigt auch: Die Cloud ist in der Breite angekommen. 97 Prozent der Unternehmen sehen das Herkunftsland als relevantes Kriterium für die Wahl des Anbieters. Der Anteil der IT-Anwendungen, die aus der Cloud betrieben werden, liegt aktuell bei 47 Prozent und soll bis 2030 auf 58 Prozent steigen. Bereits jetzt nutzen 41 Prozent eine Multi-Cloud-Strategie, 29 Prozent setzen auf hybride Modelle.

Besonders gefragt sind Cloud-Dienste für Personal- und Finanzprozesse sowie Office-Anwendungen. Auch bei E-Mail-Services, Datenbanken und Sicherheitssoftware nimmt die Cloud-Nutzung stark zu. Rückläufig ist hingegen das Interesse an ERP-Systemen, Kollaborations- und IoT-Tools.

Investitionen und strategische Ausrichtung

Fast jedes zweite Unternehmen will 2025 mehr in Cloud-Lösungen investieren. Zudem gewinnt die Cloud als Kern der IT-Strategie an Bedeutung: 50 Prozent der Nutzer verfolgen inzwischen einen Cloud-first- oder Cloud-only-Ansatz. Cloud-basierte Dienste sind vor allem Treiber für die Digitalisierung interner Prozesse, Zugang zu KI und IoT, IT-Sicherheit und Kosteneffizienz.

Sicherheit bleibt zentrales Entscheidungskriterium

Bei der Wahl des Cloud-Anbieters dominieren weiterhin Sicherheitsaspekte: 99 Prozent achten auf IT-Sicherheit, Datenschutz und Stabilität, 96 Prozent verlangen Verschlüsselung. Interoperabilität (69 Prozent), Nachhaltigkeit (67 Prozent) und Herkunftsland (67 Prozent) spielen ebenfalls eine Rolle, allerdings mit Abstand. Preis und weltweite Verfügbarkeit sind für viele weniger entscheidend.

Laut Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst sollte die neue Bundesregierung die Entwicklung souveräner Cloud-Infrastrukturen aktiv fördern. „Die Cloud ist der Motor der Digitalisierung – aber sie darf kein Einfallstor für geopolitische Risiken sein“, so Wintergerst.

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