In einer digital geprägten Jugendkultur bleibt das Finanzwissen ein analoges Thema: Laut dem aktuellen SCHUFA Jugend-Finanzmonitor 2025 holen sich 80 Prozent der 16- bis 25-Jährigen ihre Informationen zu Geld und Wirtschaft in erster Linie von den Eltern. Damit behauptet sich die Familie weiterhin als wichtigste Instanz der Finanzbildung – weit vor sozialen Medien, Influencern oder Banken.
Social Media gewinnt – bleibt aber zweitrangig
Obwohl der Einfluss von TikTok, YouTube und Instagram auf das Informationsverhalten junger Menschen wächst, bleibt er im Finanzkontext begrenzt. 25 Prozent der Jugendlichen nutzen mittlerweile Social Media zur Informationsbeschaffung zu Geldthemen – mehr als doppelt so viele wie noch 2020. Die Plattformen YouTube (67 Prozent), Instagram (61 Prozent) und TikTok (24 Prozent) liegen dabei vorn. Dennoch genießen Influencer auf diesen Kanälen kaum Vertrauen: Nur 8 Prozent der jungen Menschen vertrauen ihnen, während 54 Prozent ihnen explizit misstrauen.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Vertrauen ist Familiensache
Das Vertrauen in klassische Institutionen wie die Stiftung Warentest (67 Prozent) oder Verbraucherzentralen (63 Prozent) bleibt stabil. Auch Freunde (56 Prozent) und Bankberater (45 Prozent) werden als seriöse Informationsquellen wahrgenommen. Doch an der Spitze steht die Familie: 83 Prozent der Befragten vertrauen ihren Eltern in Finanzfragen – ein stabiler Wert seit Beginn der Studienreihe 2018.
Finanzbildung in Schulen bleibt ein Desiderat
Trotz wachsendem Interesse an finanzieller Bildung bleibt der schulische Beitrag gering. Nur 29 Prozent der Befragten geben an, im Unterricht Finanzthemen behandelt zu haben. Gleichzeitig wünschen sich 93 Prozent ein eigenes Schulfach zum Thema Geld, Schulden und Wirtschaft. Seit 2018 ist der Wunsch nach alltagsnaher Finanzbildung deutlich gestiegen – von 64 auf jetzt 80 Prozent.
Wissensstand bleibt durchschnittlich
Der eigene Wissensstand wird von den Jugendlichen eher kritisch gesehen. Auf der Schulnotenskala liegt der Durchschnitt bei 3,1 – Männer bewerten sich mit 2,8 besser als Frauen mit 3,6. Hier zeigt sich ein weiterer Beleg für die Notwendigkeit institutionalisierter Finanzbildung, um junge Menschen unabhängig von familiären Ressourcen fit für finanzielle Entscheidungen zu machen.
Die repräsentative Studie wurde von der SCHUFA im Rahmen der Bildungsinitiative WirtschaftsWerkstatt gemeinsam mit forsa durchgeführt. Befragt wurden über 1.000 junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren sowie 500 Elternteile. Der Erhebungszeitraum lag zwischen dem 30. Juni und dem 23. Juli 2025.


