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Ceconomy bestätigt Verhandlung – Geht MediaMarktSaturn an JD.com?

Paketstationen von JD com
Foto: JD.com

Key takeaways

Nach monatelangen Gerüchten bestätigt Ceconomy fortgeschrittene Gespräche mit JD.com über eine mögliche Übernahme. Der milliardenschwere chinesische Handelsriese bietet 4,60 Euro je Aktie, was insgesamt einem Übernahmeangebot von rund 2,3 Milliarden Euro für MediaMarkt und Saturn entspricht.

Lesezeit ca. 3 Minuten

Ceconomy, die Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn, hat bestätigt, dass sie sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit dem chinesischen E-Commerce-Konzern JD.com über eine mögliche Übernahme befindet. JD.com, das eine Marktkapitalisierung von rund 50 Milliarden Euro aufweist, erwägt demnach ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot in Höhe von 4,60 Euro je Stammaktie, was insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro entsprechen würde.

Bislang wurde keine rechtlich bindende Vereinbarung unterzeichnet. Ob es tatsächlich zu einem verbindlichen Angebot kommt, ist laut Ceconomy noch offen. Dennoch gilt die Bestätigung der Gespräche als bedeutender Schritt, nachdem es bereits in der Vergangenheit immer wieder Übernahmegerüchte gab.

Ceconomy-Aktie: Unklarheit bei Großaktionären

Die Nachricht ließ die Ceconomy-Aktie zwischenzeitlich um bis zu über zehn Prozent steigen. Der Elektronikhändler betreibt europaweit über 1.000 Filialen und kommt auf eine Marktkapitalisierung von rund zwei Milliarden Euro. Im letzten vollen Geschäftsjahr erreichten MediaMarkt und Saturn zusammen 22,4 Milliarden Euro Umsatz, wovon 5,1 Milliarden Euro online generiert wurden. Der Nettogewinn betrug im letzten Geschäftsjahr rund 77 Millionen Euro.

Der größte Einzelaktionär von Ceconomy, die Convergenta der Familie Kellerhals, hält knapp 30 Prozent der Anteile. Eine Stellungnahme von Convergenta oder den weiteren Anteilseignern Meridian, Beisheim und Freenet lag zunächst nicht vor. Auch die Haniel-Gruppe lehnte laut Handelsblatt einen Kommentar ab.

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JD.com ist Chinas größter Einzelhändler

JD.com, Inc., auch bekannt als Jingdong, ist Chinas größter Einzelhändler nach Umsatz und ein führendes E-Commerce-Unternehmen, das sich zu einem globalen Akteur entwickelt hat. Gegründet 1998 von Richard Liu, begann das Unternehmen als Online-Händler für Computerhardware und hat sich seitdem zu einer umfassenden Plattform mit über 500 Millionen Produkten in mehr als 20 Kategorien ausgedehnt, darunter Elektronik, Mode, Haushaltsgeräte und Lebensmittel.

Mit fast 600 Millionen Kunden und über 300.000 Mitarbeitern ist JD.com ein fester Bestandteil der Fortune Global 500 und rangiert derzeit auf Platz 52. Es ist an der NASDAQ und der Hong Kong Stock Exchange notiert, was seine starke Marktposition und globale Reichweite unterstreicht. JDs Geschäftsmodell basiert auf einer supply-chain-basierten Technologie- und Dienstleistungsplattform, die in mehrere Segmente wie JD Retail, JD Logistics sowie neue Geschäftsbereiche wie Technologiedienste, Versicherung, Gesundheit und Immobilien gegliedert ist.

Das Unternehmen bietet auch Online-Marktplatz-Dienste für Drittanbieter, Marketingservices und Omni-Channel-Lösungen für Kunden und stationäre Händler, sowie Online-Gesundheitsdienste. JD.com entwickelt, besitzt und verwaltet eigene Logistikimmobilien und bietet Vermögensverwaltungsdienste sowie eine integrierte Serviceplattform an.Internationale Expansion und Europäische Ambitionen

Expansion weit über Asien hinaus

JD.com hat seine Aktivitäten über China hinaus ausgedehnt, mit Präsenz in Südostasien (z. B. Indonesien, Thailand, Vietnam) und einem starken Fokus auf Europa. Seit 2022 hat es seine Omni-Channel-Marke Ochama in den Niederlanden lanciert, mit automatisierten Lagern in den Niederlanden, Polen und Frankreich. Ochama ermöglicht Kunden, Online-Bestellungen an Abholpunkten zu sammeln oder direkt nach Hause liefern zu lassen, mit einem Expresslieferdienst von einer Stunde in Amsterdam und einer Erweiterung auf 24 Länder in Europa.

Kürzlich hat JD.com seine Einzelhandelsplattform Joybuy in London gestartet, die derzeit eine Soft-Launch-Phase durchläuft, und plant, seine E-Commerce-Plattform 2026 in ganz Europa auszurollen, um sich mit Giganten wie Amazon und Alibaba zu messen. In Frankreich plant das Unternehmen, ein Logistiknetzwerk im Wert von mindestens 1 Milliarde Euro in den nächsten zwei Jahren aufzubauen.

Übernahmevolumen von rund 2,3 Milliarden Euro

Mit einer Marktposition, die es zu einem der einflussreichsten Akteure im globalen Handel macht, bleibt JD.com ein Unternehmen mit großem Wachstumspotenzial, insbesondere durch seine internationale Expansion und technologischen Innovationen.

Sollte es zum Zuschlag kommen, würde JD.com für Ceconomy rund 2,3 Milliarden Euro zahlen. Der Deal könnte JD.com den lang ersehnten Eintritt in den europäischen stationären Einzelhandel ermöglichen und MediaMarkt sowie Saturn neue Wachstumsperspektiven eröffnen.

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