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Klarna feiert IPO an der NYSE und sammelt 1,4 Milliarden Dollar ein

Klarna Banner zum Boersengang in New York
Foto: Klarna

Key takeaways

Klarna hat bei seinem Börsendebüt an der New Yorker Börse rund 1,4 Milliarden Dollar eingesammelt. Der starke Marktstart unterstreicht das Investoreninteresse an digitalen Zahlungsdiensten. CEO Siemiatkowski spricht von einem Neuanfang – mit Fokus auf Expansion, neue Finanzprodukte und technologische Weiterentwicklung.

Lesezeit ca. 3 Minuten

Klarna hat den Schritt an die Börse gewagt – und das mit bemerkenswertem Erfolg. Der schwedische Zahlungsdienstleister ist seit heute an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet und notiert dort unter dem Tickersymbol „KLAR“. Mit einem Emissionserlös von rund 1,4 Milliarden US-Dollar zählt das Börsendebüt zu den größten Fintech-IPOs der vergangenen Jahre und sendet ein deutliches Signal an den Markt: Der Appetit auf wachstumsstarke Finanztechnologie ist zurück.

Symbolträchtiger Moment zum 20-jährigen Bestehen

Das IPO fällt in ein besonderes Jahr für das Unternehmen: Klarna wurde 2005 gegründet und feiert 2025 sein 20-jähriges Bestehen. CEO und Mitgründer Sebastian Siemiatkowski nutzte die Gelegenheit, um sich öffentlich bei den Mitarbeitenden zu bedanken. In einer internen Mitteilung sprach er von einem „surrealen Moment“, erinnerte an die Anfangsjahre des Unternehmens und lobte die Beharrlichkeit des Teams, das trotz zahlreicher Rückschläge an der Vision festhielt.

Die Glockenläutung an der NYSE wurde live auf Instagram und X (ehemals Twitter) gestreamt und erreichte so Kunden, Händler, Investoren und Mitarbeitende weltweit. Diese Inszenierung war nicht nur ein symbolisches Zeichen für Transparenz und Verbundenheit, sondern auch ein geschickter kommunikativer Schritt in Richtung Öffentlichkeit und Kapitalmarkt. Auf X wurde später ebenfalls ein Video geteilt, das sich um die Anfänge von Klarna dreht.

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IPO mit klarer Überzeichnung

Klarna platzierte rund 34,3 Millionen Aktien zu einem Preis von 40 US-Dollar pro Stück – ein Wert, der über der zuvor kommunizierten Preisspanne von 35 bis 37 Dollar lag. Das starke Interesse der Investoren zeigte sich deutlich: Das Orderbuch war mehr als 25-fach überzeichnet. Die Bewertung des Unternehmens lag zum Handelsstart bei etwa 15,2 Milliarden US-Dollar (rund 14,2 Milliarden Euro). Angepeilt waren zuvor rund 14 Milliarden US-Dollar.

Die hohe Nachfrage gilt als Vertrauensbeweis in das Geschäftsmodell des „Buy Now, Pay Later“-Pioniers. In einer Zeit, in der viele Fintechs ihre Börsenpläne auf Eis gelegt hatten, ist Klarnas erfolgreicher IPO ein bemerkenswerter Gegenentwurf – und möglicherweise ein Wegweiser für weitere Kandidaten.

Finanzkennzahlen im Spannungsfeld von Wachstum und Verlust

Im zweiten Quartal 2025 erzielte Klarna einen Umsatz von rund 823 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Gleichzeitig lag der Nettoverlust bei rund 52 bis 53 Millionen Dollar. Die Zahlen spiegeln die typische Dynamik vieler wachstumsorientierter Tech- und Fintech-Unternehmen wider: starkes Umsatzwachstum bei gleichzeitig hohen Investitionen, die sich (noch) nicht in Profitabilität niederschlagen.

Gerade im US-Markt, auf den Klarna nun den Fokus legt, ist der Wettbewerb im Zahlungsverkehr besonders intensiv. Anbieter wie Affirm, Afterpay oder große Kreditkartenunternehmen investieren ebenfalls stark in das „Buy Now, Pay Later“-Segment.

Strategische Neuausrichtung und Investitionspläne

Mit den Einnahmen aus dem Börsengang will Klarna gezielt expandieren. Neben der geografischen Verbreiterung – insbesondere in Nordamerika – steht auch die Erweiterung des Produktportfolios im Fokus. So soll das klassische BNPL-Modell durch Angebote wie die auch in Deutschland erhältlichen Debitkarten, Konsumentenkredite und Banking-Funktionen ergänzt werden.

Ein zentraler Bestandteil der Wachstumsstrategie ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, Zahlungsausfälle besser vorherzusagen, das Risikomanagement zu automatisieren und das Nutzererlebnis insgesamt zu verbessern. Die neue Kapitalausstattung verschafft Klarna in diesem Bereich Handlungsspielraum – gerade im Hinblick auf zunehmende regulatorische Anforderungen, etwa im EU- und US-Markt.

Ein Startpunkt, kein Endpunkt

Für Klarna selbst ist der Börsengang mehr als eine Kapitalmaßnahme. Er ist Teil eines umfassenden Transformationsprozesses, in dem sich das Unternehmen vom reinen Zahlungsanbieter zum umfassenden Finanzdienstleister weiterentwickeln will. Sebastian Siemiatkowski brachte es in seiner Mitteilung an die Belegschaft auf den Punkt: „Das ist nicht das Ziel. Es ist Treibstoff.“ Ob Klarna mit diesem Treibstoff die nächste Wachstumsstufe erreicht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen – doch der Start an der Wall Street ist zweifellos gelungen.

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