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Lieferando Rider auf einer Brücke
Foto: Just Eat Takeaway

Quick Commerce wächst: Warum Kunden spontane Lieferungen erwarten

Lesezeit ca. 4 Minuten

Schnelllieferungen werden für viele Konsumenten zur Selbstverständlichkeit. Eine Studie von Just Eat Takeaway.com zeigt, dass Quick Commerce den Einzelhandel verändert. Spontane Bestellungen steigern den Umsatz und bieten neue Chancen – doch Händler müssen sich auf die steigende Erwartungshaltung der Kunden einstellen.

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Die Nachfrage nach On-Demand-Lieferungen wächst rasant – insbesondere im Lebensmittelbereich. Kunden erwarten zunehmend, dass Produkte sofort verfügbar sind und bequem nach Hause geliefert werden. Eine neue Studie von Just Eat Takeaway.com (Lieferando) und PA Consulting zeigt, wie sich die Erwartungen der Konsumenten verändern, welche Herausforderungen auf Händler zukommen und welche Chancen sich daraus ergeben.

Schnelligkeit als neuer Standard im E-Commerce

Seit der Jahrtausendwende wächst der Onlinehandel in Deutschland mit zweistelligen Raten. Während in den frühen 2000er-Jahren vor allem Bücher, Elektronik und Kleidung die Hauptumsätze generierten, haben sich in den letzten Jahren Lebensmittel, Haushaltswaren und Apothekenartikel als stark wachsendes Segment etabliert.

Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist der sogenannte Quick Commerce – die Zustellung auf Abruf. Kunden bestellen Produkte spontan oder zu einer Wunschzeit, anstatt sich auf traditionelle Einkaufsroutinen mit festen Vorratskäufen zu verlassen. Laut Prognosen soll der Markt für Lebensmittellieferungen bis 2029 auf 16,5 Milliarden Dollar weltweit wachsen – ein klares Zeichen dafür, dass Sofortlieferungen längst mehr als nur ein Nischenmarkt sind.

Die Konsumenten haben heute mehr Einkaufsoptionen als je zuvor:

  • Klassischer Wocheneinkauf: Großeinkäufe im Supermarkt oder im Onlinehandel mit Lieferung zu festgelegten Zeiten.
  • Meal-Kits & vorbereitete Mahlzeiten: Kochboxen oder fertige Gerichte, die Kunden zeitsparend zubereiten können.
  • Quick Commerce: Spontane Bestellungen mit umgehender Lieferung oder nach individuellem Zeitplan.

On-Demand als Antwort auf gesellschaftlichen Wandel

Gemeinsam mit PA Consulting hat Just Eat Takeaway.com 4.000 Verbraucher in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und Spanien befragt. Die Studie zeigt, dass die steigende Beliebtheit von Sofortlieferungen nicht nur auf technische Innovationen zurückzuführen ist, sondern auch einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel widerspiegelt.

Besonders jüngere Generationen haben sich an sofortige Bedürfnisbefriedigung gewöhnt. Streaming-Dienste haben den Konsum von Filmen, Serien und Musik verändert – Kunden erwarten nun auch im Handel vergleichbare Flexibilität und Schnelligkeit.

Drei von vier Konsumenten, die bereits Lebensmittel auf Abruf bestellt haben, glauben, dass On-Demand-Lieferungen in Zukunft zum Alltag gehören werden. Zwei von drei Early Adoptern sagen sogar, dass spontane Zustellungen ihre Einkaufsroutine dauerhaft verändert haben.

Warum Konsumenten Sofortlieferungen bevorzugen

Die Untersuchung zeigt, dass Quick Commerce nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit ist. Vielmehr löst das Konzept konkrete Probleme, mit denen Konsumenten beim stationären Einkauf konfrontiert sind:

  • Jeder vierte Kunde findet im Laden nicht immer die gewünschten Artikel.
  • 50 % der Befragten empfinden lange Warteschlangen als störend.
  • Jeder fünfte Konsument fühlt sich durch die Vielzahl an Angeboten in Geschäften überfordert.

In Deutschland ist die Nachfrage nach bestimmten Sofortlieferungen besonders hoch: Jeder zweite Deutsche wünscht sich eine schnelle Lieferung aus Apotheken, während sich niederländische Kunden verstärkt für Heimtierprodukte interessieren.

Besonders attraktiv ist Quick Commerce für Menschen, die sich in bestimmten Lebenssituationen befinden:

  • Berufstätige mit wenig Zeit möchten sich nicht mit aufwendigen Einkaufsroutinen belasten.
  • Junge Eltern profitieren von der Möglichkeit, dringend benötigte Babyprodukte sofort zu erhalten.
  • Ältere oder mobil eingeschränkte Menschen können sich ohne Umwege mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen.

Quick Commerce als Umsatztreiber für Händler

Für den Einzelhandel ergeben sich durch die neuen Einkaufsgewohnheiten zahlreiche Chancen:

  • Steigende Umsätze durch spontane Kaufanlässe: Kunden kaufen Produkte gezielter nach Bedarf – das erhöht den Gesamtumsatz.
  • Neue Zielgruppen: Auch Menschen, die bislang nicht online bestellt haben, sind an Sofortlieferungen interessiert.
  • Stärkere Kundenbindung: Händler, die Schnelllieferungen anbieten, werden als innovativer und kundenfreundlicher wahrgenommen.

Laut Just Eat Takeaway.com hat sich die Zahl der Einzelhändler auf Lieferando in Deutschland innerhalb von zwei Jahren mehr als vervierfacht. Neben Lebensmitteln wächst das Angebot auch in Non-Food-Kategorien wie Apothekenartikel, Elektronik und Heimwerkerbedarf.

Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Vorteile von On-Demand-Lieferungen

Ein oft diskutierter Punkt ist die Nachhaltigkeit von Quick Commerce. Kritiker bemängeln, dass häufige Sofortlieferungen die Umwelt stärker belasten könnten als traditionelle Einkaufsformen. Die Studie zeigt jedoch, dass On-Demand-Lieferungen auch positive Effekte haben können:

  • Weniger Lebensmittelverschwendung: Kunden bestellen gezielt nach Bedarf und vermeiden, dass Produkte ungenutzt verderben.
  • Reduzierung von Einkaufsfahrten: Statt einzelne Produkte per Auto im Supermarkt zu besorgen, kann eine zentrale Lieferung mehrere Wege ersetzen.

Für Menschen mit besonderen Anforderungen an Barrierefreiheit sind Sofortlieferungen eine erhebliche Erleichterung. 79 % der Befragten glauben, dass On-Demand-Lieferungen mehr Inklusion ermöglichen, indem sie Menschen den Zugang zu Produkten erleichtern, die sie sonst schwer erreichen könnten.

Die Zukunft von Quick Commerce: Mehr als nur Lebensmittel

Während Lebensmittel den Quick-Commerce-Markt dominieren, zeigt die Studie, dass Konsumenten sich Sofortlieferungen für eine breite Palette weiterer Produktkategorien wünschen. Besonders gefragt sind:

  • Apothekenartikel (z. B. Medikamente, Gesundheitsprodukte)
  • Haustierbedarf (z. B. Futter, Zubehör)
  • Blumen (z. B. Geschenke, spontane Anlässe)
  • Schönheits- und Pflegeprodukte
  • Elektronik & Zubehör (z. B. Ladegeräte, Kopfhörer)

Einzelhändler stehen daher vor der Herausforderung, ihre Logistik und Produktpalette an diese Entwicklung anzupassen.

Fazit: Quick Commerce wird zum neuen Einkaufsstandard

Die Studie zeigt: Sofortlieferungen sind kein kurzfristiger Trend, sondern eine tiefgreifende Veränderung des Einkaufsverhaltens. Händler, die sich frühzeitig darauf einstellen, können ihre Marktposition nachhaltig stärken.

Wichtige Erfolgsfaktoren für Einzelhändler sind:

  1. Einbindung von Sofortlieferungen in die Verkaufsstrategie – sowohl online als auch stationär.
  2. Erweiterung des Produktangebots um Non-Food-Kategorien, die für Sofortlieferungen geeignet sind.
  3. Kooperation mit etablierten Plattformen wie Lieferando, die bereits über die nötige Logistik und Reichweite verfügen.

Die Erwartungen der Konsumenten steigen weiter – Händler, die ihnen jetzt entgegenkommen, haben die besten Chancen auf langfristigen Erfolg.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: LEH, Quick Commerce, Studien, Verbraucher

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