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Mayd meldet Insolvenz an: Medikamenten-Lieferdienst in Schwierigkeiten

Startseite von Mayd
Foto: getmay.com
Lesezeit: 2 Minuten
>>> Mayd, einst führender Medikamentenlieferdienst in 70 deutschen Städten, hat Insolvenz angemeldet. Das 2021 gegründete Unternehmen verzeichnete 2022 einen Verlust von 33 Millionen Euro. Trotz 45 Millionen Euro Wagniskapital konnte sich Mayd nicht halten und stellte den Betrieb ein.
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Der Berliner Medikamentenlieferdienst Mayd, der in 70 deutschen Städten aktiv war, hat Insolvenz angemeldet. Laut einem Bericht von Capital hat das Unternehmen am 19. Juni beim Amtsgericht Charlottenburg in Berlin Insolvenzantrag eingereicht. Weder das Start-up noch der vorläufige Insolvenzverwalter äußerten sich bisher zu den genauen Gründen für die Zahlungsunfähigkeit. Inzwischen ist die App von Mayd zeitweise nicht mehr erreichbar.

Mayd wurde im Herbst 2021 von Hanno Heintzenberg und Lukas Pieczonka gegründet, den Gründern des Immobilien-Dienstleisters McMakler. Das Geschäftsmodell von Mayd beruhte auf einer schnellen Medikamentenlieferung direkt aus Apotheken zu den Kunden nach Hause. Besonders während der Coronapandemie wuchs die Nachfrage nach diesem Service, was Mayd zum Branchenprimus machte.

Die Expansion von Mayd auf mehr als 70 Städte in Deutschland war jedoch kostspielig. Besonders das Jahr 2022 stand im Zeichen der Expansion, wodurch das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag von 33 Millionen Euro verzeichnen musste. Das Unternehmen hoffte, dass das Geschäftsmodell mit der Einführung des E-Rezepts und dem damit verbundenen Umsatz von rezeptpflichtigen Medikamenten Fahrt gewinnen würde, doch die Erwartungen wurden nicht erfüllt.

Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als Deutschlands bekanntesten Apotheken-Lieferdienst. „Wir arbeiten mit den größten Apotheken in Deutschland zusammen und liefern dir innerhalb von Minuten alle Apothekenprodukte direkt an deine Haustür. Und das an 365 Tagen, von Montag bis Sonntag, von 8 Uhr morgens bis 24 Uhr abends“, so die Werbeaussage von Mayd. Allerdings hatte die Liefer-Plattform zuletzt mit rechtlichen Problemen zu kämpfen: Die Wettbewerbszentrale klagte gegen das Unternehmen, weil die Auslieferungen am Sonntag als „typisch werktäglichen Charakter“ betrachtet wurden.

Mayd, das als „Flink für Medikamente“ bekanntgeworden ist, hat ähnlich wie Flink oder das mittlerweile aus Deutschland verschwundene Gorillas bislang keine Umsatzzahlen veröffentlicht. Einzig von „mehreren 100.000 App-Usern“ war im Zuge der Expansion die Rede. Was öffentlich bekannt ist: Mayd sammelte insgesamt 45 Millionen Euro an Wagniskapital ein, unter anderem von den deutschen Venture-Capital-Gesellschaften Target Global, Earlybird und 468 Capital sowie US-Investoren.

Die Insolvenz von Mayd reiht sich nun in eine Serie von Pleiten bei Lieferdiensten ein, die von Inflation, Konsumflaute und einem nur schwer rentabel abzubildenden Geschäftsmodell betroffen sind. Investoren zögern daher deutlich, weiteres Kapital bereitzustellen, was das Wachstum der Quick-Commerce Branche im Moment zum Erliegen bringt.

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