Die digitalen Vertriebserlöse mittelständischer Unternehmen in Deutschland haben 2024 wieder deutlich zugelegt. Wie aus einer neuen Kurzstudie von KfW Research hervorgeht, beliefen sich die Umsätze aus dem Online-Handel im Mittelstand auf insgesamt 306 Milliarden Euro – ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde erstmals seit dem Corona-Ausnahmejahr 2021 wieder die Marke von 300 Milliarden Euro überschritten.
Damals, auf dem Höhepunkt der Pandemie, erzielte der Mittelstand mit E-Commerce-Geschäften 325 Milliarden Euro Umsatz. In den Folgejahren gingen die Zahlen deutlich zurück – auf 290 Milliarden Euro in 2022 und 276 Milliarden Euro im Jahr 2023. Die aktuellen Daten zeigen nun eine Trendwende.
E-Commerce wächst deutlich schneller als der Gesamtumsatz
Während die Gesamterlöse im Mittelstand 2024 lediglich um rund zwei Prozent zulegten, wuchs der Online-Handel überproportional stark. Das unterstreicht die zunehmende Relevanz digitaler Vertriebskanäle. 22 Prozent aller kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland – das sind rund 868.000 Betriebe – generierten im laufenden Jahr Umsätze über Online-Kanäle.
Der durchschnittliche Anteil des Online-Handels am Gesamtumsatz dieser Unternehmen stieg leicht auf 27 Prozent. Zwar liegt dieser Wert unter dem Pandemiehoch, jedoch zeigt die aktuelle Entwicklung, dass digitale Geschäftsmodelle für den Mittelstand weiterhin ein zentrales Wachstumsfeld darstellen.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Investitionen in Digitalisierung zahlen sich aus
„Der jüngste Zuwachs zeigt die außerordentlich hohe Bedeutung digitaler Vertriebswege auch für den Mittelstand“, kommentiert Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW, die Ergebnisse. Viele Unternehmen investieren gezielt in digitale Prozesse, was sich nun zunehmend in den Zahlen widerspiegelt. Die KfW-Studie basiert auf dem Mittelstandspanel, einer repräsentativen Umfrage unter mehr als 13.000 Unternehmen zwischen Februar und Juni 2025.
Der E-Commerce ist somit nicht nur ein Kriseninstrument, sondern etabliert sich langfristig als relevanter Umsatztreiber im Mittelstand.


