Das „Board of Directors“ von OpenAI hat das Übernahmeangebot von Elon Musk einstimmig abgelehnt. Der Tech-Milliardär hatte gemeinsam mit Investoren eine Übernahme des Nonprofit-Teils von OpenAI für 97,4 Milliarden Dollar angestrebt. Die Entscheidung des OpenAI-Boards wurde in einer offiziellen Stellungnahme auf X bekannt gegeben.
Bret Taylor, Vorsitzender des Boards, begründete die Ablehnung mit dem Hinweis, dass OpenAI nicht zum Verkauf stehe und Musks Angebot lediglich ein Versuch sei, einen Konkurrenten zu schwächen. Auch in einem Schreiben an Musks Anwalt Marc Toberoff erklärte das Board, das Gebot entspreche nicht den Zielen von OpenAI.
Elon Musk, der OpenAI 2015 mitgründete, liegt seit geraumer Zeit im Streit mit dem Unternehmen. Er verklagte OpenAI und CEO Sam Altman im vergangenen Jahr mit der Behauptung, das Unternehmen habe sich von seiner ursprünglichen Mission entfernt und verstoße gegen wettbewerbsrechtliche Regeln. OpenAI wurde 2015 als gemeinnützige Organisation gegründet, wandelte sich 2019 jedoch in ein „capped-profit“-Modell um. Aktuell arbeitet OpenAI an einer Umstrukturierung in eine „Public Benefit Corporation“.
Musk lehnt diese Entwicklung ab und fordert, dass OpenAI seine ursprüngliche Mission als gemeinnützige Organisation beibehält. Laut einem aktuellen Gerichtsantrag erklärte Musks Anwaltsteam, er werde sein Übernahmeangebot zurückziehen, sollte das Board von OpenAI auf die geplante Umstrukturierung verzichten.
Die Auseinandersetzung zwischen Musk und OpenAI-CEO Sam Altman spitzt sich weiter zu. Während Musk und seine Verbündeten Altman vorwerfen, sich von OpenAIs gemeinnützigem Kern zu entfernen, sieht Altman Musks Angebot als Versuch, OpenAI auszubremsen. Wie Techcrunch berichtet, nannte Ari Emanuel, einer der Unterstützer von Musks Übernahmeangebot, Altman in einem Podcast einen „Schwindler“, der sich nicht an die ursprünglichen Ziele der Organisation halte. Altman wiederum konterte, Musks Vorgehen sei von Unsicherheit geprägt.
Mit der klaren Ablehnung des OpenAI-Boards bleibt das Unternehmen vorerst unabhängig. Doch die juristische Auseinandersetzung zwischen Musk und OpenAI dürfte weitergehen.