Elon Musk und ein von ihm geführtes Investorenkonsortium haben 97,4 Milliarden US-Dollar für die Kontrolle über OpenAIs Mutterorganisation geboten, wie The Wallstreet Journal zuerst berichtete. Ziel sei es, die Kontrolle über das Unternehmen zu übernehmen und es zu seiner ursprünglichen Mission zurückzuführen, erklärte Musks Anwalt Marc Toberoff. Das Angebot kommt in einer Phase des Umbruchs: OpenAI befindet sich mitten in der Transformation von einer gemeinnützigen zu einer gewinnorientierten Struktur.
Wie CNBC bestätigt, gehören zum Investorenkonsortium unter anderem Musks eigenes KI-Unternehmen xAI, Baron Capital Group, Valor, Atreides, Vy Capital, Joe Lonsdale’s 8VC sowie ein von Endeavor-CEO Ari Emanuel geführtes Investmentvehikel.
Altman lehnt ab – Schlagabtausch auf X
OpenAI-CEO Sam Altman reagierte auf das Angebot mit einer humorvollen Spitze. In einem Beitrag auf der Plattform X schrieb er: „Nein, danke – aber wir kaufen Twitter für 9,74 Milliarden, wenn du möchtest.“ Musk wiederum bezeichnete Altman daraufhin als „Schwindler“ und spielte mit dem Spitznamen „Scam Altman“ auf dessen angebliche Unredlichkeit an.
Musk klagt gegen OpenAI
Der Tesla- und SpaceX-Chef ist bereits in einen Rechtsstreit mit OpenAI verwickelt. Der ursprüngliche OpenAI-Mitgründer Musk wirft dem Unternehmen vor, sich von seinem gemeinnützigen Auftrag entfernt zu haben und stattdessen kommerzielle Interessen zu verfolgen. Er sieht in der engen Partnerschaft mit Microsoft, dem größten Geldgeber von OpenAI, eine Abkehr von den ursprünglichen Prinzipien. Laut Techcrunch vermuten jedoch einige Analysten vermuten, dass Musk in erster Linie den Preis für OpenAIs Restrukturierung in die Höhe treiben will.
Parallel dazu hat OpenAI kürzlich eine Kooperation mit SoftBank und Oracle im Rahmen eines neuen KI-Infrastrukturprojekts namens „Stargate“ angekündigt, das von der US-Regierung unterstützt wird. SoftBank plant zudem eine separate 40-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI bei einer Bewertung von 260 Milliarden US-Dollar.
Fazit: Neue Bewegung im Milliardenmarkt KI
Ob Musk seinen Übernahmeversuch fortsetzen wird, bleibt abzuwarten. Eine Annäherung zwischen den beiden ehemaligen Partnern scheint jedenfalls unwahrscheinlich. Gleichzeitig könnte der Vorstoß auch eine strategische Neuausrichtung der KI-Industrie einläuten. Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich der Machtkampf um OpenAI entwickelt – und welche Konsequenzen er für die Zukunft der künstlichen Intelligenz hat.