Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont zeigt sich zufrieden und hat im abgelaufenen Quartal seines Geschäftsjahres 2024 mit einem Umsatzwachstum von 10 % auf 6,2 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert erzielt, wie aus einer Ad-Hoc-Mitteilung hervorgeht. Besonders die Schmucksparten und der Einzelhandel trugen maßgeblich zum Erfolg bei.
Starke Entwicklung in fast allen Regionen
Das Wachstum des Konzerns war regional breit abgestützt. In Europa stiegen die Umsätze um 19 %, was sowohl auf höhere Ausgaben von Touristen als auch auf eine starke Nachfrage in den Heimatmärkten zurückzuführen ist. Auch in den USA (+22 %), Japan (+19 %) sowie im Nahen Osten und Afrika (+20 %) zeigte Richemont zweistellige Zuwächse. Einzig in der Region Asien-Pazifik verzeichnete der Konzern einen Umsatzrückgang von 7 %. Besonders die schwache Nachfrage in China, wo die Umsätze um 18 % sanken, belastete die Ergebnisse. Andere asiatische Märkte, darunter Südkorea, entwickelten sich hingegen positiv.
Schmuck bleibt Wachstumstreiber
Die Kategorie der „Jewellery Maisons“, zu der Marken wie Cartier und Van Cleef & Arpels gehören, erzielte ein Umsatzplus von 14 % und blieb damit das Zugpferd des Unternehmens. Besonders erfolgreich waren ikonische Schmucklinien sowie neue Kollektionen, die vor allem während der Weihnachtssaison hohe Nachfrage verzeichneten. Auch die Sparte „Other“, zu der unter anderem Modemarken wie Alaïa und Peter Millar zählen, wuchs um 11 %. Dagegen schrumpften die Umsätze der Spezialuhrenhersteller um 8 %, konnten sich jedoch im Vergleich zur ersten Jahreshälfte (-16 %) stabilisieren.
Einzelhandel weiter im Aufwind
Nach Vertriebskanälen betrachtet stieg der Umsatz im Einzelhandel um 11 %, was die Bedeutung der physischen Stores für Richemont unterstreicht. Online-Verkäufe legten um 17 % zu, während der Großhandel ein moderates Wachstum von 4 % verzeichnete.
YOOX Net-A-Porter (YNAP), das an Mytheresa verkauft und in den Finanzkennzahlen als „nicht fortgeführte Aktivitäten“ ausgewiesen wird, verzeichnete für die drei Monate bis Dezember 2024 einen Umsatzrückgang von 15 % zu konstanten Wechselkursen (-14 % zu aktuellen Wechselkursen) und sank für die neun Monate bis Dezember 2024 um 15 % sowohl zu konstanten als auch zu aktuellen Wechselkursen.
Starke Finanzbasis und langfristige Investitionen
Richemont schloss das Quartal mit einer robusten Netto-Cash-Position von 7,9 Milliarden Euro ab, ein Anstieg gegenüber 6,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Gleichzeitig investiert der Konzern weiter in das langfristige Wachstum seiner Marken, um sich gegen konjunkturelle Unsicherheiten zu wappnen.
Ausblick
Trotz der Herausforderungen in Asien blickt Richemont positiv auf die kommenden Monate. Die Erholung in anderen Märkten sowie die Stärke der Schmuck- und Modemarken dürften auch im letzten Quartal des Geschäftsjahres 2024 für solides Wachstum sorgen.