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BTE-Halbjahresbilanz: Schuhhandel in der Krise – Umsatz sinkt weiter

Produkte in einem Schuhhandel Boutique
Foto: Mister Mister / Pexels

Key takeaways

Der stationäre Schuhhandel in Deutschland verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 ein Umsatzminus von bis zu vier Prozent. Während der Online-Verkauf zulegt, schließen zunehmend stationäre Fachgeschäfte. Die Ursachen reichen von fehlendem Nachwuchs bis zu hohen Kosten. Der Ausblick bleibt verhalten, wie aktuelle Umfragen zeigen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Der stationäre Schuhhandel in Deutschland hat ein schwaches erstes Halbjahr 2025 hinter sich. Nach ersten Schätzungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren liegt das Umsatzminus bei drei bis vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wie das Statistische Bundesamt meldet, verzeichneten alle sechs Monate ein Umsatzminus – mit Ausnahme des März, der annähernd das Vorjahresniveau erreichte.

Online-Handel profitiert weiter

Gleichzeitig setzen die Verbraucher beim Schuhkauf zunehmend auf den Online-Handel. Laut einer bevh-Verbraucherumfrage stiegen die Online-Ausgaben im ersten Quartal 2025 um 5,8 Prozent, im zweiten Quartal sogar um 7,6 Prozent. BTE-Schuh-Experte Sönke Padberg sieht darin eine Folge veränderter Konsumgewohnheiten: Viele Kunden hätten sich während der Pandemie an den digitalen Einkauf gewöhnt und profitierten heute von einem stetig verbesserten Online-Angebot.

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Stationäre Händler kämpfen mit Strukturproblemen

Ein Hauptproblem des stationären Handels bleibt die hohe Zahl an Geschäftsaufgaben. Die Zahl der reinen Schuhhändler hat sich laut BTE in den vergangenen 15 Jahren mehr als halbiert: 2010 zählte man noch über 5.000, heute sind es nur noch rund 2.500 Unternehmen. Mit einbezogenen Filialen sei die Gesamtzahl stationärer Läden mittlerweile unter 8.000 gefallen. Der Wegfall traditioneller Geschäfte mit breitem Sortiment und Fachberatung führt laut Padberg dazu, dass viele Kunden auf Online-Shops oder den Modehandel ausweichen, der sein Sortiment häufig um Schuhe erweitert hat.

Demografie und Wirtschaftslage belasten Branche

Als Ursachen für die rückläufige Unternehmenszahl nennt der BTE zwei Hauptfaktoren: Zum einen fänden viele inhabergeführte Schuhgeschäfte keinen Nachfolger – ein demografisches Problem, das auch andere Branchen betrifft. Zum anderen sei die wirtschaftliche Lage im stationären Handel seit der Corona-Pandemie angespannt. Während die Umsätze weiterhin unter dem Niveau von 2019 liegen, seien die Betriebskosten seit 2020 um rund 30 Prozent gestiegen. Die Folge: Viele Händler arbeiten defizitär.

Ausblick bleibt trüb

Auch für das Gesamtjahr 2025 bleibt die Stimmung im Handel verhalten. Laut „HDE-Konjunkturumfrage Sommer“ erwarten zwei Drittel der Schuh- und Lederwarenhändler einen weiteren Umsatzrückgang. Nur knapp 20 Prozent rechnen mit einer Verbesserung. Als größte Herausforderungen wurden von den Befragten die allgemeine Konsumzurückhaltung (78 Prozent), bürokratische Belastungen (63 Prozent), sowie der Mindestlohn und die sinkende Attraktivität der Innenstädte (jeweils 51 Prozent) genannt.

Im Jahr 2024 lag der Gesamtumsatz mit Schuhen in Deutschland bei 11,62 Milliarden Euro und damit 0,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Besonders betroffen war der stationäre Fachhandel mit einem Minus von 1,5 Prozent (rund 100 Mio. Euro). Der Online-Handel legte hingegen um 0,7 Prozent (20 Mio. Euro) zu.

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