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Shein in Frankreich offline – Skandal um Sexpuppen und Waffen eskaliert

Smartphone mit großem Shein-Logo
Foto: Markus Mainka / Shutterstock

Key takeaways

Frankreich geht gegen Shein vor und leitet wegen Sexpuppen und illegaler Waffen auf der Plattform ein Aussetzungsverfahren ein. Ausgerechnet am Tag der Pariser Shop-Eröffnung sperrt der Konzern nun seinen Marktplatz. Politik und Gesellschaft reagieren mit Protesten, die EU könnte folgen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Frankreich geht gegen den chinesischen Online-Modehändler Shein vor – ausgerechnet am Tag der Eröffnung des ersten stationären Geschäfts in Paris. Hintergrund sind schwere Vorwürfe wegen verbotener Produkte auf der Plattform: Die französische Verbraucherschutzbehörde hatte am Wochenende kindlich wirkende Sexpuppen und Waffen entdeckt, darunter Schlagringe und Äxte, die in Frankreich illegal sind.

Regierung setzt hartes Zeichen

Wie Reuters berichtet, leitete die französische Regierung auf Anweisung des Premierministers ein Verfahren ein, um die Plattform von Shein landesweit zu sperren. Ziel sei es, die Seite solange auszusetzen, bis der Konzern lückenlos nachweisen könne, dass sämtliche Inhalte den geltenden Gesetzen entsprechen, teilte das Finanzministerium mit.

Auch auf europäischer Ebene könnte es Konsequenzen geben. Die Digitalministerin Anne le Henanff forderte die EU-Kommission auf, eine Untersuchung gegen Shein einzuleiten. Diese prüft bereits, ob auf der Plattform gefährliche Produkte verkauft werden.

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Shein reagiert mit Rückzug

Shein selbst kündigte an, seinen Marktplatz in Frankreich vorübergehend zu deaktivieren. Man habe die betroffenen Drittanbieter sanktioniert und weltweit den Verkauf von Sexpuppen untersagt. Das Unternehmen wolle die Abläufe für externe Händler überprüfen und verschärfen.

Die Maßnahme trifft Shein zu einem heiklen Zeitpunkt: Nur Stunden zuvor hatte der Konzern seine erste Verkaufsfläche in Frankreich eröffnet – ein Pop-up-Store im traditionsreichen Kaufhauses BHV Marais im Zentrum von Paris.

Eröffnung begleitet von Protesten

Nachdem sie zuvor bereits das Pariser Disneyland wegen der Kooperation abgewendet hatte, protestierten nun Aktivisten der Organisation Mouv’Enfants mit Plakaten gegen den Verkauf kindlicher Sexpuppen. Auch Vertreter der Politik zeigten sich empört. Handelsminister Serge Papin erklärte im Parlament: „Genug ist genug – mit den pädophilen Puppen und jetzt auch noch Waffen.“

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sowie mehrere Händlerverbände hatten sich bereits im Vorfeld kritisch zum Shein-Store geäußert. Sie werfen dem Unternehmen vor, mit seinem Geschäftsmodell lokale Einzelhändler zu verdrängen und den stationären Handel zu schwächen.

Reaktionen aus Handel und Gesellschaft

Der Betreiber des Kaufhauses, die Société des Grands Magasins (SGM), verspricht sich trotz der gekündigten Partnerschaft mit Galeries Lafayette durch Shein neue Kundschaft – insbesondere jüngere Zielgruppen. SGM-Vorstand Frédéric Merlin begrüßte nun die Aussetzung des Marktplatzes und betonte: „Ich vertraue auf die Qualität der Produkte im Store – das gilt leider nicht für die Artikel auf der Online-Plattform.“

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