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Social-Media-Sucht: Ein gesamtgesellschaftliches Problem

Umarmendes Paar mit Smartphone in der Hand
Foto: ROMAN ODINTSOV / Pexels

Key takeaways

Eine neue Studie von YouGov und der Macromedia-Hochschule zeigt: Social-Media-Sucht betrifft nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene bis Mitte 40. Die Daten legen nahe, dass politische Maßnahmen über den Jugendschutz hinausgehen müssen – mit gezielter Regulierung, Prävention und Public-Health-Kampagnen für alle Altersgruppen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Die Debatte um Social-Media-Sucht konzentriert sich bislang stark auf Jugendliche. Eine aktuelle Analyse von YouGov und der Macromedia University of Applied Sciences zeigt jedoch, dass diese Sichtweise zu kurz greift. Die neuen Daten belegen: Auch Erwachsene – insbesondere Menschen zwischen 18 und Mitte 40 – sind stark betroffen.

Bereits im Frühjahr hatten die beiden Institutionen in einer ersten Erhebung festgestellt, dass rund 15 Prozent der deutschen Bevölkerung typische Anzeichen von Social-Media-Sucht zeigen. Die nun vorgelegte Vertiefungsstudie untersucht, wie genau Social-Media-Plattformen genutzt werden, welche psychologischen Muster sich zeigen – und welche politischen Konsequenzen daraus folgen sollten.

Risikogruppe: Erwachsene unter 45

Ein zentrales Ergebnis: Die Suchtgefahr endet nicht mit dem Erreichen der Volljährigkeit. Im Gegenteil – besonders Personen der sogenannten Generation Y (bis etwa 44 Jahre) zeigen in etwa jedem vierten Fall problematische oder gar pathologische Nutzungsmuster. Damit ist klar: Regulierungsansätze, die ausschließlich auf Kinder und Jugendliche abzielen, greifen zu kurz.

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Symptome wie bei anderen Abhängigkeiten

Die Studie betont, dass nicht allein die auf dem Bildschirm verbrachte Zeit entscheidend ist. Vielmehr geht es um die Auswirkungen: Schlafmangel, Leistungseinbußen im Beruf oder Konflikte im privaten Umfeld. Die Anzahl der Nutzungsminuten sagt also weniger aus als die Konsequenzen, die sich aus dem Nutzungsverhalten ergeben.

Plattformspezifische Dynamiken

Die Analyse zeigt zudem Unterschiede zwischen den Plattformen: WhatsApp wird zwar am häufigsten genutzt, entfaltet jedoch ein vergleichsweise geringes Suchtpotenzial. Deutlich anders stellt sich die Lage bei Instagram dar: Die Plattform ist so gestaltet, dass sie verstärkt Suchtdynamiken auslöst. Ein weiterer Frühindikator ist das aktive Engagement der Nutzer, etwa durch das Posten und Reagieren auf Inhalte – dies signalisiert häufig einen beginnenden Kontrollverlust.

Was die Politik jetzt tun sollte

Der Bundesdrogenbeauftragte hat angekündigt, sich verstärkt um die Suchtproblematik bei Jugendlichen zu kümmern. Die Studie legt jedoch nahe, dass ein weiter gefasster Ansatz notwendig ist. Sie fordert konkrete politische Maßnahmen, um auch Erwachsene zu erreichen und Social-Media-Sucht als gesamtgesellschaftliches Gesundheitsrisiko zu adressieren.

Empfohlene Maßnahmen sind unter anderem:

  • der Ausbau niedrigschwelliger Beratungsangebote für alle Altersgruppen
  • Public-Health-Kampagnen, die sich nicht nur an Jugendliche richten
  • digitale Kontrollmechanismen wie verpflichtende Cool-down-Phasen oder Posting-Limits
  • die Integration des Themas in gesundheits- und medienpolitische Strategien auf Bundesebene

Die Herausforderung besteht darin, technologische Abhängigkeit differenziert zu betrachten – nicht als Randphänomen einer jungen Generation, sondern als strukturelles Problem, das Menschen aller Altersgruppen betrifft.

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