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Stadtentwicklung: HDE warnt vor Verdrängung des Handels durch Wohnpläne

Innenstadt von München
Foto: Pexels, Münchener Innenstadt

Key takeaways

Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt vor einer Schwächung des Einzelhandels durch neue innerstädtische Wohnbaupläne. Innenstädte seien primär Handelsstandorte mit überregionaler Funktion. Eine Verdrängung zentraler Funktionen durch Wohnen könne die Attraktivität und Wirtschaftskraft der Stadtzentren langfristig gefährden.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Der Handelsverband Deutschland (HDE) warnt in einer Stellungnahme davor, die Bedeutung des Einzelhandels bei der künftigen Stadtentwicklung zu vernachlässigen. Anlass ist der 18. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik, auf dem das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) Konzepte zur Verdichtung innerstädtischen Wohnens präsentierte. Ziel ist es, angespannte Wohnungsmärkte zu entlasten – eine Strategie, die beim HDE auf Skepsis stößt.

Handelsfunktion statt Wohnfokus

Nach Auffassung des HDE sei der Einzelhandel der zentrale Frequenzbringer in Innenstädten und damit ein maßgeblicher Faktor für ihre Attraktivität und Funktionalität. Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, betont: „Unsere Innenstädte sind vor allem Handelsstandorte. Das muss sich auch in der Stadtentwicklungspolitik widerspiegeln.“ Zwar unterstütze der Verband grundsätzlich die Zielsetzung, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Kritisch sei jedoch, dass eine flächendeckende Umwidmung von Immobilienflächen in innerstädtischen Lagen den bestehenden Nutzungsmix gefährden könne.

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Flächenkonkurrenz birgt Risiken

Insbesondere warnt der HDE vor einer befeuerten Flächenkonkurrenz zwischen Wohnen und anderen zentralen Funktionen. Der Umbau bestehender Immobilien sowie der Neubau von Wohnraum könne zu Lasten des Handels gehen – mit negativen Folgen für die Funktionalität und Anziehungskraft der Innenstädte. Genth äußerte Zweifel, ob das verdichtete Wohnen in zentraler Lage überhaupt zur Entspannung des Wohnungsmarktes beitragen könne. Vielmehr sei fraglich, ob dieses Angebot den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen entspreche.

Innenstädte brauchen zentrale Funktionen

Innenstädte seien nach Auffassung des HDE Orte mit einem übergeordneten Versorgungsauftrag. Ihre Strahlkraft ins Umland basiere auf der Ansammlung hochrangiger zentraler Funktionen wie Handel, Gastronomie, Kultur und Dienstleistungen. „Die Wohnfunktion hat kein Einzugsgebiet und wird keine Anziehungseffekte auf das Umland auslösen können“, so Genth. Daher müsse sie in der Stadtplanung auch anders gewichtet werden. Der HDE spricht sich für einen stärkeren Schutz dieser zentralen Funktionen aus.

Offen für Umnutzung, aber mit Augenmaß

Grundsätzlich verschließe sich der Einzelhandel einer multifunktionalen Nutzung nicht. Umnutzungen seien durchaus möglich – etwa dort, wo Leerstand vorherrscht oder die Nachfrage nach Handelsflächen gering ist. Entscheidend sei jedoch, dass der Charakter der Innenstädte nicht verwässert werde. Der Fokus müsse auf der Erhaltung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung liegen.

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