Die deutsche Textilwirtschaft steckt weiterhin in schwerem Fahrwasser. Nach einem enttäuschenden ersten Halbjahr 2025 mit einem Umsatzrückgang von rund vier Prozent trifft die Insolvenzwelle zunehmend etablierte Unternehmen – vor allem im Mittelstand. Hohe Energiepreise, steigende Löhne und wachsende Konkurrenz aus dem Onlinehandel setzen viele Firmen unter Druck. Auch Zulieferer der Autoindustrie geraten aufgrund der Automobilkrise in wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Store Concept meldet Insolvenz an
Ein prominentes Beispiel liefert nun die Store Concept GmbH & Co. KG aus Dortmund. Am 29. September 2025 eröffnete das Amtsgericht Dortmund das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Betreibergesellschaft der Modemarke Heimatliebe. Dies berichtet zuerst Textilwirtschaft.
Bereits 2007 hatte sich Store Concept durch die Verschmelzung mit der Paul + Axel Vosschulte GmbH & Co. KG sowie der Store Concept Ost GmbH & Co. KG neu aufgestellt. Als Anbieter von Damenoberbekleidung versorgte das Unternehmen Einzelhändler mit schnell rotierenden Modekollektionen. Doch pandemiebedingte Umsatzeinbußen, sinkende Margen und verändertes Konsumverhalten belasteten das Geschäftsmodell zunehmend.
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Heimatliebe: Beliebte Marke mit Nachhaltigkeitsprofil
Im Mittelpunkt steht die Marke Heimatliebe, die seit über zehn Jahren für modische Damenmode im mittleren Preissegment steht. Die Kollektionen – monatlich neu, trendbewusst und inspiriert von italienischem Design – richten sich an modebewusste Frauen, die Wert auf Qualität und Individualität legen. Produziert wird ausschließlich in Italien. Seit 2016 verzichtet die Marke zudem vollständig auf Plastikbügel.
Über 400 Einzelhändler in Deutschland setzen auf die schnellen Lieferzyklen von Heimatliebe. Das Label hat sich mit frechen Farben, besonderen Schnitten und Nachhaltigkeit eine loyale Kundschaft aufgebaut. Umso gravierender wären die Folgen einer Liquidation – sowohl für Händler als auch für Endkunden.