In den laufenden Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Deutschen Post stehen die Forderungen der Arbeitnehmervertreter im Mittelpunkt. Verdi verlangt für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und Logistikmitarbeiter eine Erhöhung der Gehälter um sieben Prozent. Die Deutsche Post zeigt sich verhandlungsbereit, betont jedoch, dass ein neuer Tarifvertrag wirtschaftlich tragfähig bleiben müsse.
Laut Verdi-Vize Andrea Kocsis ist die Lohnsteigerung notwendig, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie die weiterhin hohen Lebensmittelpreise auszugleichen. „Nur mit deutlichen Lohnsteigerungen können wir die finanzielle Belastung der Beschäftigten abfedern“, erklärte Kocsis vor Beginn der zweiten Verhandlungsrunde. Die Gewerkschaft strebt einen einjährigen Tarifvertrag an, der nicht nur höhere Gehälter, sondern auch zusätzliche Urlaubstage für die Beschäftigten vorsieht.
Neben der Lohnanpassung fordert ver.di auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft betont, dass steigende Paketmengen und -gewichte eine erhebliche Belastung für die Beschäftigten darstellen. Rund 90 Prozent der Mitarbeiter arbeiten unter hohen körperlichen Anforderungen, wobei einzelne Pakete bis zu 31,5 Kilogramm wiegen dürfen. Dies führt laut ver.di zu einem Rekordhoch beim Krankenstand.
Der aktuelle Tarifkonflikt spiegelt die Spannungen wider, die in vielen Branchen durch die anhaltend hohe Inflation und steigende Lebenshaltungskosten zu beobachten sind. Die Forderungen von Verdi zielen darauf ab, die Löhne der Post-Mitarbeiter näher an das mittlere Einkommen in Deutschland heranzuführen. Ob die Deutsche Post den geforderten sieben Prozent zustimmen wird, bleibt abzuwarten.