Der chinesische Onlinehändler Temu hat in Reaktion auf verschärfte US-Zölle neue Importgebühren eingeführt. Laut einem Bericht von CNBC betragen diese Aufschläge auf einige Produkte zwischen 130 und 150 Prozent und verdoppeln damit in vielen Fällen die Endpreise.

So wird beispielsweise ein Sommerkleid, das ursprünglich für 18,47 US-Dollar angeboten wurde, nach einem Aufschlag von 26,21 US-Dollar nun für insgesamt 44,68 US-Dollar verkauft – eine Preissteigerung um 142 Prozent.

Auf seiner Webseite erklärt Temu, dass die neuen „Import Charges“ sämtliche zollbezogenen Kosten abdecken, einschließlich der an Zollbehörden entrichteten Gebühren.

Auch Shein passt Preise deutlich an

Neben Temu ist auch der Modehändler Shein von den aktuellen politischen Maßnahmen betroffen. Shein hat Berichten nach in den USA bei einigen Produkten Preiserhöhungen von bis zu 377 Prozent vorgenommen hat. Im Durchschnitt sind die Preise für die 100 meistverkauften Beauty- und Gesundheitsprodukte um 51 Prozent gestiegen. Produkte aus den Kategorien Haushalt und Küche sowie Spielwaren verteuerten sich um rund 30 Prozent.

Beide Plattformen hatten ihre Kunden bereits Anfang April darüber informiert, dass ab dem 25. April Preiserhöhungen zu erwarten seien. Als Gründe wurden Änderungen in den globalen Handelsregeln und neue Zölle genannt.

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Hintergrund: Verschärfte Zollpolitik der USA

Die jüngsten Preisanpassungen stehen im direkten Zusammenhang mit den neuen Zöllen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Demnach wurden die Einfuhrzölle auf chinesische Waren auf 125 Prozent angehoben. Zusätzlich läuft am 2. Mai eine bisher gültige de-minimis-Zollbefreiung aus, die es ermöglichte, Waren mit einem Wert unter 800 US-Dollar zollfrei in die USA einzuführen. Diese Maßnahmen dürften die Importkosten für zahlreiche Anbieter weiter erhöhen und könnten langfristig die Preise im gesamten E-Commerce-Segment beeinflussen.