Noch bevor die US-Regierung unter Donald Trump neue Zölle auf EU-Importe – darunter 25 Prozent auf Autos – offiziell bekannt gab, befragte YouGov deutsche Wahlberechtigte zu ihrer Einschätzung. Die Ergebnisse zeigen eine breite Erwartung wirtschaftlicher Auswirkungen sowie eine deutliche Zustimmung zu Gegenzöllen seitens der EU.
Klare Mehrheit erwartet Folgen für Deutschland
Laut der vom 21. bis 24. März 2025 erhobenen Umfrage gehen 49 Prozent der Befragten davon aus, dass die Zölle einige wirtschaftliche Folgen für die EU haben werden, 25 Prozent erwarten sogar große Auswirkungen. Für Deutschland fallen die Erwartungen noch deutlicher aus: 31 Prozent rechnen mit großen, 44 Prozent mit spürbaren wirtschaftlichen Folgen. Lediglich 12 Prozent glauben, dass die Zölle kaum Auswirkungen auf Deutschland haben werden.
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Zwei Drittel befürworten Gegenzölle der EU
Angesichts dieser Einschätzungen sprechen sich 68 Prozent der Befragten für Gegenzölle seitens der EU aus. Nur 17 Prozent lehnen diese ab. Zwischen den Parteianhängern gibt es jedoch deutliche Unterschiede: Während Wähler von CDU/CSU (82 Prozent), SPD (81 Prozent) und Grünen (84 Prozent) klare Mehrheiten für Gegenzölle aufweisen, sind AfD-Wähler gespalten: 50 Prozent unterstützen Gegenzölle, 31 Prozent lehnen sie ab. Auch unter den BSW-Anhängern ist die Zustimmung mit 59 Prozent geringer als im Durchschnitt.

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EU gilt mehrheitlich als fairer Handelspartner
Donald Trumps Argumentation, die EU sei unfair gegenüber den USA, wird in Deutschland mehrheitlich nicht geteilt. 53 Prozent der Befragten halten die Handelsbeziehungen der EU für fair. Nur 13 Prozent sehen ein unfaires Verhalten. Auch hier fällt die Wahrnehmung unter AfD-Wählern deutlich abweichend aus: 32 Prozent von ihnen halten die EU für unfair, lediglich 29 Prozent für fair. In den Reihen anderer Parteien überwiegt dagegen klar die Einschätzung, die EU habe sich korrekt verhalten.