Yelp hat gestern eine Antitrust-Klage gegen Google eingereicht, die im Bundesgericht in San Francisco verhandelt wird. In der Klage wirft Yelp Google vor, seine dominierende Stellung im Bereich der allgemeinen Suche zu missbrauchen, um den Wettbewerb im lokalen Such- und Werbemarkt zu ersticken. Google, das etwa 90 % des Marktanteils im Bereich der allgemeinen Suche hält, soll seine Macht genutzt haben, um Nutzer auf seine eigenen Angebote zu lenken und somit Konkurrenzprodukte zu benachteiligen.
Jeremy Stoppelman, Mitgründer und CEO von Yelp, erläutert, dass Google seine Position als „Gatekeeper“ ausnutzt, um den Wettbewerb zu unterdrücken und den Zugang der Verbraucher zu qualitativ hochwertigen Suchergebnissen zu begrenzen. Yelp kritisiert, dass Google lokale Suchergebnisse manipuliert, um eigene Dienste zu bevorzugen, selbst wenn diese qualitativ schlechter sind. Dies führe dazu, dass immer mehr Suchanfragen direkt innerhalb von Googles Ökosystem beantwortet werden, was den Traffic und die Werbeeinnahmen von Konkurrenzdiensten wie Yelp verringert.
Ein weiterer Vorwurf betrifft das Scraping von Inhalten: Google habe in der Vergangenheit Inhalte von Yelp und anderen lokalen Diensten kopiert und als eigene ausgegeben. Yelp argumentiert, dass diese Praktiken den Wettbewerb verzerren und den Zugang zu besseren Suchergebnissen für die Nutzer einschränken. Zudem führt Yelp an, dass die Qualität der von Google angezeigten Bewertungen häufig hinter der von Yelp zurückbleibt. Ein Bericht der Federal Trade Commission (FTC) stellte fest, dass ein erheblicher Teil von Googles „Bewertungen“ lediglich aus Sternbewertungen ohne Text besteht, was die Aussagekraft dieser Bewertungen stark einschränkt.
Yelp betont, dass Googles Vorgehen nicht nur Wettbewerber schädigt, sondern auch den Verbrauchern und Werbetreibenden schadet. Durch die künstliche Begrenzung des Wettbewerbs im Bereich der lokalen Suche und Werbung kann Google höhere Werbepreise durchsetzen, was langfristig auch die Innovationskraft im Markt beeinträchtigt.
Yelp hofft, mit der Klage den Wettbewerb im Bereich der lokalen Suche zu schützen und Google daran zu hindern, seine Marktmacht weiter zu missbrauchen. Ziel ist es, eine fairere Marktumgebung zu schaffen, in der sich Innovationen durchsetzen und die besten Suchergebnisse für die Verbraucher bereitgestellt werden können.