Laut Exklusiv-Informationen von Reuters steht Inditex, das Mutterunternehmen von Zara, aufgrund von Forderungen der Investoren, die vollständige Lieferkette offenzulegen, unter Druck. Diese Forderungen kommen in einer Zeit, in der Transparenz in den Lieferketten immer mehr an Bedeutung gewinnt, insbesondere unter Wettbewerbern wie H&M und Primark, die bereits detaillierte Listen ihrer Zulieferer veröffentlichen.
Die Forderungen zielen darauf ab, das Risiko in den Lieferketten besser bewerten zu können. Bisher veröffentlicht Inditex jährlich lediglich die Anzahl seiner Zulieferer in 12 Kernländern, ohne jedoch Details zu den einzelnen Fabriken preiszugeben. Im Gegensatz dazu legen große Marken wie Adidas, Nike oder auch Primark ausführliche Zulieferlisten vor, die Namen und Adressen der Fabriken enthalten.
Investoren und Regulierungsbehörden drängen auf mehr Transparenz und eine bessere Berichterstattung der Unternehmen, um sicherzustellen, dass keine Zwangsarbeit in den Lieferketten vorhanden ist und die Arbeiter angemessene Löhne erhalten. Auch wenn das Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene vorerst gescheitert ist, mehrt sich der Druck zu Eigeninitiative und Transparenz. Der niederländische Vermögensverwalter MN, der im Namen des Platform Living Wage Financials (PLWF) spricht, einer Gruppe von 20 Investoren mit einem Vermögen von 6,58 Billionen Euro, betont die Wichtigkeit dieser Transparenz für die eigene Sorgfaltspflicht und das Engagement für höhere Einkommen in der Bekleidungs- und Schuhindustrie.
Inditex hat sich zu den Forderungen nach Veröffentlichung seiner vollständigen Zulieferliste noch nicht geäußert, betont jedoch sein Engagement für hohe Standards in seiner Lieferkette und sein branchenführendes Rückverfolgbarkeitssystem.