Der B2B-Internethandel in Deutschland wächst weiter. Laut dem neuen B2B-Marktmonitor, der vom ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Creditreform, Intershop und CGI veröffentlicht wurde, stieg der Umsatz im B2B-E-Commerce im Jahr 2023 um 11,7 Prozent und erreichte 476 Milliarden Euro. Dieser Umsatzanteil betrifft ausschließlich die Verkäufe über Onlineshops und Marktplätze. Insgesamt erzielten Großhändler und Hersteller im B2B-Bereich einen Umsatz von 1,4 Billionen Euro, was einem Anstieg von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Marktplätze gelten nach wie vor als zentraler Wachstumstreiber im B2B-E-Commerce, obwohl sie ihren Marktanteil von 25 Prozent im Jahr 2023 nicht weiter ausbauen konnten. Im Gegensatz dazu entfällt der Großteil der Umsätze auf Onlineshops, die 75 Prozent des gesamten B2B-Onlinehandels ausmachen. Viele Unternehmen setzen auf offene Onlineshops, die für alle Kunden zugänglich sind, während knapp 80 Prozent zusätzlich digitale Kundenportale anbieten. Direktvertrieb gewinnt ebenfalls an Bedeutung, da 85 Prozent der Unternehmen bereits an Privatkunden verkaufen.
Um zusätzliche Wachstumspotenziale zu erschließen, setzen B2B-Unternehmen verstärkt auf die Monetarisierung von Dienstleistungen. Insbesondere Expresslieferungen, Reparatur- und Aufbauservices sowie der Verleih von Maschinen und Fahrzeugen stehen dabei im Fokus. Abo-Modelle sind hierbei besonders beliebt, insbesondere beim Verleih von Maschinen und Fahrzeugen sowie bei Online-Retouren. Kostenfreie Dienstleistungen bleiben jedoch eine wichtige Strategie, um wettbewerbsfähig zu bleiben und sich von der Konkurrenz abzuheben.
Für das kommende Jahr wird ein langsameres Wachstum im B2B-Internethandel erwartet. Laut den Prognosen des B2B-Marktmonitors wird das Wachstum im Jahr 2024 auf etwa 6,6 Prozent sinken. Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH KÖLN, erklärt, dass die außergewöhnlich hohen Wachstumsraten, die während der Corona-Pandemie erreicht wurden, aktuell nicht mehr realisiert werden können.