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BCG: Agentic AI und Echtzeitzahlungen treiben Wandel im Zahlungsverkehr

Mann und mehrere Dollar und Euro-Geldscheine in der Luft
Foto: Cottonbro Studio

Key takeaways

Laut dem neuen BCG Global Payments Report wird der weltweite Zahlungsverkehr trotz abflachendem Wachstum auf 2,4 Billionen US-Dollar steigen. Treiber sind agentische KI, Stablecoins und Echtzeitzahlungen. Besonders Fintechs profitieren vom Wandel – regional dominieren Lateinamerika sowie der Nahe Osten und Afrika beim Wachstum.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Der globale Zahlungsverkehr steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Obwohl das Wachstum des Gesamtumsatzes in den kommenden Jahren abflauen wird, bleibt das Marktpotenzial enorm. Laut dem aktuellen Global Payments Report der Boston Consulting Group (BCG) wird der weltweite Umsatz im Zahlungsverkehr bis 2029 auf rund 2,4 Billionen US-Dollar (etwa 2,25 Billionen Euro) steigen – ein Anstieg, der vor allem durch strukturelle Veränderungen in der Branche getrieben wird.

KI-Systeme verändern das Konsumverhalten

Eine der bedeutendsten Entwicklungen ist der Einzug agentischer Künstlicher Intelligenz (KI). Laut BCG erwarten 81 % der US-Verbraucher, in Zukunft KI-gestützte Tools für ihre Online-Einkäufe zu nutzen. Damit könnte über die Hälfte aller E-Commerce-Transaktionen durch automatisierte Systeme beeinflusst werden – mit direkten Auswirkungen auf Zahlungsprozesse, Kundenbindung und Geschäftsmodelle.

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Digitale Währungen: Potenzial bleibt weitgehend ungenutzt

Auch digitale Währungen wie Stablecoins spielen eine wachsende Rolle. Ihr Transaktionsvolumen lag im Jahr 2024 bei 26 Billionen US-Dollar (ca. 24,4 Billionen Euro). Der Großteil entfällt jedoch noch immer auf Krypto-Handel – weniger als 1 % wird für reale Zahlungen verwendet. Hier liegt erhebliches Potenzial, insbesondere für Banken und neue Marktteilnehmer, die diese Technologie in klassische Zahlungssysteme integrieren könnten.

Echtzeit-Zahlungssysteme auf dem Vormarsch

Real-Time Account-to-Account-Zahlungen (A2A) verzeichneten 2024 ein weltweites Wachstum von 40 %. In Märkten wie Indien und Brasilien machen sie bereits mehr als die Hälfte aller digitalen Einzelhandelszahlungen aus. Bis 2030 wird auch in Regionen wie dem Nahen Osten und Afrika eine A2A-Nutzung von über 50 % erwartet. Diese Systeme senken Transaktionskosten und beschleunigen Zahlungsabwicklungen – ein klarer Vorteil für Händler und Kunden gleichermaßen.

Fintechs treiben Innovationen voran

Fintechs mit Fokus auf den Zahlungsverkehr erzielten 2024 einen Umsatz von 176 Milliarden US-Dollar (rund 165 Milliarden Euro) – bei einer jährlichen Wachstumsrate von 23 %. Sie machen mittlerweile 45 % der weltweiten Fintech-Erlöse aus. Besonders erfolgreiche Anbieter wachsen dabei dreimal so schnell wie traditionelle Finanzinstitute. Auch das Investoreninteresse bleibt hoch: In den letzten 25 Jahren flossen mehr als 135 Milliarden US-Dollar (ca. 126 Milliarden Euro) an Eigenkapital in Payment-Fintechs.

Regionale Unterschiede im Wachstum

Die Dynamik unterscheidet sich regional stark. Während Europa und Nordamerika zwischen 2024 und 2029 nur ein moderates jährliches Wachstum von 3,4 % bis 3,5 % erwarten, liegt die Prognose für Lateinamerika bei 7,9 % und für den Raum Nahost/Afrika bei 6,8 %. Wesentliche Treiber in diesen Regionen sind neben Fintech-Lösungen auch kosteneffiziente Zahlungsinfrastrukturen und digitale Inklusion.

Die Branche steht damit an einem Wendepunkt: Wer frühzeitig auf Technologien wie agentische KI, programmierbares Geld und Echtzeitsysteme setzt, kann sich langfristige Wettbewerbsvorteile sichern.

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