Der globale Beautymarkt wächst weiter, verliert aber an Dynamik. Laut dem umfangreichen Report „State of Beauty“ von McKinsey und dem Fachmedium Business of Fashion wird bis 2030 nur noch mit einem durchschnittlichen Wachstum von drei bis fünf Prozent jährlich gerechnet – nach sieben Prozent von 2022 bis 2024. Gründe sind unter anderem Konsumzurückhaltung, geopolitische Unsicherheiten und eine zunehmende Marktsättigung.
Verbrauchererwartungen steigen, Investitionen müssen folgen
Die Preissteigerungen im Beautysegment haben dazu geführt, dass Kunden heute stärker auf die Wirksamkeit der Produkte achten. 75 Prozent der für die Studie befragten Führungskräfte erwarten, dass diese Erwartungshaltung ein zentrales Thema für die kommenden Jahre bleibt. Mehr als die Hälfte sieht in der Kaufzurückhaltung den größten Wachstumsdämpfer. Unternehmen sind laut McKinsey daher gefordert, ihre Markenversprechen klarer zu formulieren und die Bedürfnisse der Konsumenten stärker in den Fokus zu rücken.
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Regionale Unterschiede: Wachstumschancen und Rückgänge
Während Europa und die USA mit einer leichten Abschwächung des Wachstums um ein bis zwei Prozent bis 2030 konfrontiert sind, bieten Märkte im Mittleren Osten (10 Prozent) und Lateinamerika (7 Prozent) attraktive Expansionsmöglichkeiten. Indien und der Mittlere Osten gelten laut Einschätzung von 70 Prozent der befragten Führungskräfte als Wachstumsmärkte mit besonders hohem Potenzial. Trotz rückläufiger Tendenzen in den USA will rund die Hälfte der befragten Unternehmen ihre Marktpräsenz dort weiter ausbauen – gestützt durch stabile Nachfrage und ein wachsendes BIP pro Kopf.
Parfüm als Wachstumstreiber – andere Segmente unter Druck
Mit einem globalen Wachstum von sechs Prozent bleibt Parfüm die dynamischste Kategorie im Beautymarkt. Besonders jüngere Konsumenten interessieren sich vermehrt für hochwertige Düfte. Hautpflege, Haarpflege und dekorative Kosmetik entwickeln sich mit jeweils fünf Prozent jährlich zwar ebenfalls positiv, doch die Bereitschaft zu höheren Ausgaben sinkt – insbesondere in wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Onlinehandel gewinnt weiter an Bedeutung
Auch die Vertriebskanäle verändern sich spürbar. Der Anteil des Onlinehandels am weltweiten Beauty-Umsatz wird bis 2030 auf knapp ein Drittel steigen. Zum Vergleich: 2024 lag dieser Wert noch bei 26 Prozent. Während der stationäre Handel weiterhin als Ort der Inspiration und Produkterfahrung dient, etabliert sich der Onlinekanal zunehmend für gezielte Wiederkäufe und Produktempfehlungen. Laut McKinsey sind Investitionen in Omnichannel-Erlebnisse und eine stärker personalisierte Customer Journey unerlässlich, um die neue Realität des Beautyvertriebs erfolgreich zu gestalten.
Der vollständigen Report gibt es hier als PDF.