Trotz zahlreicher negativer Schlagzeilen der vergangenen Jahre bleiben Deutschlands Innenstädte für viele Menschen ein zentraler Anziehungspunkt. Das zeigt die aktuelle „Deutschlandstudie Innenstadt“ der CIMA Beratung+Management GmbH, für die im Sommer 2024 über 5000 Bürger befragt wurden. Doch obwohl die Städte gut besucht werden, besteht dringender Handlungsbedarf, um ihre Attraktivität langfristig zu sichern.
Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben an, die Innenstadt vor allem für den Einkauf im lokalen Einzelhandel zu besuchen. Besonders Menschen mit höheren Einkommen schätzen das Stadtzentrum: 53,3 Prozent der Haushalte mit einem Monatseinkommen von 4.000 bis 6.000 Euro besuchen mindestens einmal wöchentlich die Innenstadt. Bei einem Einkommen zwischen 2.000 und 4.000 Euro sind es immer noch 47,8 Prozent.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht in diesen Zahlen die Bedeutung des Einzelhandels für die Innenstädte bestätigt. „Die Menschen wollen vitale Stadtzentren, aber die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Neben Sauberkeit und Sicherheit müssten auch die Erreichbarkeit der Stadtzentren sowie die Kooperation aller Akteure verbessert werden.
Die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland (bcsd) betont die Wichtigkeit eines strategischen Gesamtkonzepts, das Handel, Gastronomie und Erlebnisangebote miteinander verknüpft. „Eine zentrale Koordinierungsstelle könnte die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure unterstützen und die Innenstadt zu einem multifunktionalen Ort für alle Generationen machen“, so der stellvertretende bcsd-Vorsitzende Gerold Leppa. Das Stadtmarketing könnte dabei eine wichtige Rolle spielen.
Die Deutschlandstudie Innenstadt entstand in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern aus der Wirtschaft, darunter der HDE, die DEHOGA und eBay Deutschland. Sie verdeutlicht die Notwendigkeit, in die Zukunft der Innenstädte zu investieren und deren Rolle als Begegnungsort für alle Generationen zu stärken.