DHL Supply Chain investiert rund 637 Millionen Euro in den Ausbau seiner Logistik-Infrastruktur in Großbritannien und Irland. Im Mittelpunkt stehen Automatisierung, Robotik und Digitalisierung – zentrale Elemente der unternehmensweiten „Strategie 2030“. Ziel der Investitionen ist es, die wachsende Nachfrage in den Bereichen E-Commerce und Gesundheitslogistik effizienter zu bedienen.
Robotik als Wachstumsmotor
Ein besonderer Fokus liegt auf dem verstärkten Einsatz intelligenter Robotiklösungen. Mehr als 1.000 zusätzliche Roboter sollen künftig in den britischen Lagerbetrieben zum Einsatz kommen. Bereits heute sind über 2.000 Geräte – darunter Assisted Picking Roboter von Locus Robotics und 6 River Systems – an 18 Standorten im Einsatz. Neu ist der Einsatz der sogenannten Stretch-Roboter von Boston Dynamics, die pro Stunde bis zu 700 Kartons automatisch entladen können. Diese Entlastung steigert sowohl die Produktivität als auch die Ergonomie der Arbeitsplätze – insbesondere im dynamischen Onlinehandel.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Strategische Partnerschaften im Technologiebereich
DHL geht dabei weit über klassische Lieferantenbeziehungen hinaus und entwickelt gemeinsam mit Technologiepartnern maßgeschneiderte Automatisierungslösungen. Tim Tetzlaff, Global Head of Accelerated Digitalisation bei DHL Supply Chain, betont die Relevanz intelligenter, branchenspezifischer Technologien: Im stark wachsenden E-Commerce werden Fulfilment-Kapazitäten gezielt erweitert, während im Bereich Life Sciences transparente, skalierbare Prozesse im Vordergrund stehen.
Neue Logistikzentren für Gesundheitsprodukte
Mit dem Aufbau eines neuen „DHL Health Logistics“-Zentrums in Derby reagiert DHL auf die steigende Nachfrage im britischen Gesundheitswesen. Die Anlage ist für hochspezialisierte Anforderungen konzipiert und wird unter anderem mit temperaturgeführten Lagerbereichen sowie Reinraumtechnik ausgestattet sein. Damit stärkt das Unternehmen seine Position im globalen Netzwerk für medizinische Logistik.
Unterstützung durch britische Handelsstrategie
Die Investitionen von DHL erfolgen parallel zur Einführung der neuen britischen Handelsstrategie, mit der die Regierung die globale Wettbewerbsfähigkeit nationaler Unternehmen fördern will. Diese strategische Ausrichtung unterstützt auch die Expansionspläne von DHL, das Großbritannien als robustes, anpassungsfähiges Logistikdrehkreuz innerhalb veränderter globaler Handelsströme betrachtet.
Langfristiger Ausbau bis 2030
Die aktuellen Maßnahmen sind Teil eines langfristigen Plans: Bis 2030 will DHL sein Kontraktlogistikgeschäft im Vereinigten Königreich und weltweit substanziell ausbauen. Bereits in den vergangenen drei Jahren flossen über eine Milliarde Euro in mehr als 3.200 Digitalisierungsprojekte in Großbritannien, Irland und der EMEA-Region. CEO Saul Resnick unterstreicht die strategische Bedeutung dieser Entwicklungen: Nur durch langfristige Investitionen könne DHL seinen Anspruch als führender Logistikpartner aufrechterhalten.


