Die DHL Group hat eine Absichtserklärung mit dem US-Robotikunternehmen Boston Dynamics unterzeichnet, um die Zahl der eingesetzten Stretch-Roboter weltweit um mehr als 1.000 Einheiten zu erhöhen. Ziel ist es, die Automatisierung in allen Geschäftsbereichen voranzutreiben und den Robotereinsatz über das reine Entladen von Containern hinaus auf neue Anwendungsfelder wie die Kommissionierung auszudehnen.
Stretch als Mehrzweck-Roboter etabliert
Die Stretch-Roboter, die bereits in Nordamerika und Europa im Einsatz sind, können bis zu 700 Kartons pro Stunde entladen. Sie entlasten die Mitarbeiter bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten, etwa beim Be- und Entladen von Lkw-Anhängern. Künftig sollen sie auch bei der Kommissionierung eingesetzt werden – einer der arbeitsintensivsten Bereiche innerhalb der DHL Supply Chain. Damit wird Stretch zum ersten Multi-Use-Case-Roboter bei DHL.
Kooperation über klassische Lieferantenbeziehungen hinaus
Die erweiterte Partnerschaft markiert einen strategischen Wandel: DHL will nicht nur bestehende Technologien übernehmen, sondern aktiv an deren Entwicklung mitwirken. Die Zusammenarbeit mit Boston Dynamics, die bereits seit 2018 besteht, geht über eine klassische Kunden-Lieferanten-Beziehung hinaus. DHL stellt reale Betriebsumgebungen für Tests zur Verfügung und liefert praxisnahes Feedback, um passgenaue Lösungen zu schaffen.
Strategische Automatisierung mit Investitionsschwerpunkt
In den vergangenen drei Jahren hat die DHL Group über 1 Milliarde Euro in die Automatisierung der Kontraktlogistik investiert. Über 7.500 Roboter, 200.000 intelligente Handheld-Geräte und rund 800.000 IoT-Sensoren sind weltweit im Einsatz. Mehr als 90 Prozent der DHL-Lager verfügen über automatisierte oder digitalisierte Abläufe.
Entwicklungspartnerschaften als Schlüssel zur Skalierung
Die DHL Group verfolgt mit ihrer Strategie 2030 das Ziel, durch enge Entwicklungspartnerschaften mit Technologieführern wie Boston Dynamics langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern. Co-Investitionen, gemeinsam entwickelte Lösungen und divisionsübergreifende Synergien sollen Automatisierung als festen Bestandteil der Konzernstrategie verankern. Der Fokus liegt auf der Entwicklung widerstandsfähiger und anpassungsfähiger Lösungen für die logistischen Herausforderungen der Zukunft.