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Food-Delivery: DoorDash plant Übernahme von Deliveroo

Möglicher Milliarden-Deal: Deliveroo hat bestätigt, dass DoorDash ein mögliches Übernahmeangebot vorgeschlagen hat. Der Vorstand zeigt sich offen für Gespräche, betont jedoch, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen ist.

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Kampagnenfoto von Deliveroo und Hurr
Foto: Morgane Maurice for Deliveroo and Hurr
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Nach der bevorstehenden Übernahme von Just Eat Takeaway durch Prosus, bahnt sich ein nächster großer Deal im Food-Delivery und Quick-Commerce-Sektor an: Deliveroo hat bekanntgegeben, ein indikatives Übernahmeangebot von DoorDash erhalten zu haben. Demnach bot der US-Lieferdienst bereits Anfang April einen Preis von 180 Pence je Deliveroo-Aktie an, was mit umgerechnet rund 2,7 Milliarden Pfund einer vollständigen Übernahme des britischen Unternehmens entsprechen würde.

Nach sorgfältiger Prüfung hat der Vorstand von Deliveroo signalisiert, das Angebot den Aktionären im Falle eines verbindlichen Gebots empfehlen zu wollen, sofern die weiteren Angebotsbedingungen einvernehmlich geklärt werden.

Zugang zu Due-Diligence-Daten gewährt

Deliveroo hat infolge der ersten Gespräche DoorDash, das in 2024 erstmals schwarze Zahlen geschrieben hat, Einblick in seine Geschäftszahlen gewährt, um die Prüfung des Angebots zu ermöglichen. Auch dieses Jahr ist das Londoner Unternehmen stark gestartet. Dennoch betont das Unternehmen, dass weiterhin keine Gewissheit über ein tatsächliches offizielles Angebot bestehe. Aktionären wird geraten, aktuell keine Maßnahmen hinsichtlich des möglichen Angebots zu ergreifen.

Gemäß den Vorgaben des britischen Übernahmerechts muss DoorDash bis spätestens 23. Mai 2025, 17:00 Uhr (Londoner Zeit), entweder ein verbindliches Übernahmeangebot ankündigen oder erklären, dass kein Angebot erfolgen wird. Diese Frist könnte nur mit Zustimmung des britischen Takeover Panels verlängert werden.

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Bedingungen für ein mögliches Angebot

DoorDash behält sich laut Pressemitteilung ausdrücklich vor, das Angebot zu einem späteren Zeitpunkt in Bezug auf Preis und Struktur zu verändern, beispielsweise wenn ein anderes Unternehmen ein konkurrierendes Angebot abgeben sollte. Auch Anpassungen bei Ausschüttungen oder Dividenden, die Deliveroo an seine Aktionäre leisten könnte, könnten Einfluss auf die finalen Angebotskonditionen haben.

Mit der Bekanntgabe der Verhandlungen startet die sogenannte „Offer Period“, während der bestimmte Offenlegungspflichten für Investoren und beteiligte Parteien gelten. Weitere Details und Informationen über die Offenlegungsvorgaben stellt Deliveroo auf seiner Unternehmenswebsite bereit.

DoorDash und die heikle Uber-Klage

Unterdessen sieht sich das Unternehmen in den USA einer heiklen Klage von Uber konfrontiert. DoorDash hat nun bei einem kalifornischen Gericht die Abweisung der von Uber eingereichten Klage beantragt. Uber wirft DoorDash vor, durch Einschüchterung von Restaurantpartnern Exklusivverträge zu erzwingen und damit den Wettbewerb zu behindern. DoorDash hingegen hält die Vorwürfe für unbegründet und bezeichnet die Klage als „zynische und kalkulierte Einschüchterungstaktik“ eines frustrierten Konkurrenten.

In einer Stellungnahme betont DoorDash, man werde sich „energisch“ verteidigen und setze weiterhin auf fairen Wettbewerb und einen hohen Mehrwert für Händler.

Deliveroo und DoorDash: Beide 2013 gegründet

Deliveroo (2013 in London gegründet) und DoorDash (2013 im kalifornischen Palo Alto gegründet, Hauptsitz San Francisco) zählen zu den weltweit bekanntesten Online-Lieferdiensten für Essen.

Das britische Unternehmen Deliveroo betreibt einen hyperlokalen Online-Marktplatz, der Kunden, Restaurants (und inzwischen auch Lebensmittelläden) sowie selbstständige Kuriere vernetzt und Lieferungen oft in unter 30 Minuten ermöglicht. Heute ist Deliveroo in rund zehn Ländern weltweit aktiv. Zu den wichtigsten Meilensteinen zählen eine rasche Expansion ab 2015, eine Investition von Amazon über 575 Mio. US-Dollar im Jahr 2019 sowie der Börsengang an der Londoner Börse im Jahr 2021.

DoorDash hingegen dominiert den US-Markt als größter Lieferdienst-Anbieter mit etwa 55 % Marktanteil. Das Unternehmen hat sein Geschäftsmodell – eine Lieferplattform für lokale Händler – über Restaurantbestellungen hinaus auf Lebensmittel, Drogeriewaren und andere Alltagsprodukte ausgeweitet. Wichtige Schritte in der Entwicklung von DoorDash waren der Börsengang an der New Yorker Börse (NYSE) Ende 2020, bei dem rund 3,4 Mrd. US-Dollar erlöst wurden, sowie die Übernahme des finnischen Lieferdienstes Wolt im Jahr 2022, durch die DoorDash seine Präsenz auf 27 Länder ausweitete.

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