Der deutsche Einzelhandel hat im Jahr 2024 ein moderates Wachstum verzeichnet. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg der reale, also preisbereinigte Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 %. Nominal, ohne Berücksichtigung der Inflation, lag das Plus bei 2,5 %. Damit fiel das endgültige Jahresergebnis um 0,2 Prozentpunkte niedriger aus als die Schätzung vom 8. Januar 2025.
Besonders auffällig war die unterschiedliche Entwicklung innerhalb des Jahres: Während der Einzelhandelsumsatz im ersten Halbjahr 2024 real um 0,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank, wuchs er in der zweiten Jahreshälfte um 2,6 %. Insgesamt bleibt der Umsatz 2024 aber 2,9 % unter dem Rekordjahr 2021, während er im Vergleich zu 2019 real um 2,3 % höher ausfiel.
Der Lebensmittelhandel konnte 2024 real um 0,7 % und nominal um 2,9 % zulegen. Während das Wachstum im ersten Halbjahr mit +0,5 % noch moderat ausfiel, verstärkte sich der Trend im zweiten Halbjahr leicht auf +0,8 %.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln fiel die Entwicklung dynamischer aus: Nach einem realen Umsatzrückgang von 1,0 % im ersten Halbjahr folgte ein deutlicher Anstieg von 3,7 % in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt lag das reale Wachstum im Jahr 2024 bei 1,4 %, nominal bei 2,2 %.
Der Versand- und Internethandel zeigte 2024 laut Destatis eine besonders starke Entwicklung. Während die Umsätze in den ersten sechs Monaten real um 1,4 % sanken, stiegen sie in der zweiten Jahreshälfte um 11,1 %. Insgesamt erreichte der Onlinehandel ein reales Umsatzwachstum von 5,0 % gegenüber 2023.
Das Weihnachtsgeschäft im Dezember 2024 entwickelte sich positiv: Der Einzelhandel erzielte real 1,8 % mehr Umsatz als im Dezember 2023, nominal waren es sogar 3,0 %. Besonders profitiert hat der Nicht-Lebensmittelhandel mit einem realen Plus von 3,4 %, während der Lebensmitteleinzelhandel real 0,4 % verlor.
Trotz des guten Vorjahresvergleichs fiel der Dezember 2024 schwächer aus als der Vormonat: Der kalender- und saisonbereinigte Umsatz sank real um 1,6 %, was auf ein früher gestartetes Weihnachtsgeschäft im November hindeuten könnte.