Die Vereinigten Staaten haben sich als einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands etabliert, und dieser Trend setzte sich auch 2023 fort. Deutsche Exporte in die USA erreichten im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 157,9 Milliarden Euro, was knapp 10 % der gesamten deutschen Ausfuhren entspricht. Dies ist der höchste Wert seit über zwei Jahrzehnten, so das Statistische Bundesamt. Die USA belegen damit bereits das neunte Jahr in Folge Platz eins als bedeutendster Abnehmer deutscher Produkte.
Besonders stark war die Nachfrage nach Maschinen und Pharmaprodukten. Auch der Import von Waren aus den USA nach Deutschland legte 2023 zu, wobei sich der Anteil an den Gesamteinfuhren auf 6,9 % erhöhte – der höchste Stand seit 2004. Dies zeigt die steigende Bedeutung der USA nicht nur als Exportziel, sondern auch als Quelle für den deutschen Markt.
China bleibt trotz allem der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Doch der Abstand zwischen beiden Ländern schmilzt. Im Jahr 2023 betrug der Unterschied im bilateralen Handel nur noch 1,9 Milliarden Euro, nachdem er im Jahr zuvor noch 50 Milliarden Euro betragen hatte. Im ersten Halbjahr 2024 überholten die USA China sogar als größten Handelspartner Deutschlands.
Die Handelsbilanz mit den USA bleibt für Deutschland besonders positiv: 2023 wurde ein Exportüberschuss von 63,3 Milliarden Euro erzielt, ein Rekordwert. Dieser Trend hält seit 2017 an, in denen die Vereinigten Staaten ununterbrochen das Land mit dem höchsten Exportüberschuss für Deutschland waren. Auch für das erste Halbjahr 2024 bleibt dieser Überschuss mit 34,7 Milliarden Euro bemerkenswert hoch.
Laut Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., ist die Partnerschaft mit den USA für Deutschland unverzichtbar. Er sieht in den Handelsbeziehungen mit den USA eine Stabilitätsquelle in unsicheren Zeiten und betont die Bedeutung der transatlantischen Zusammenarbeit. Der kürzlich gegründete EU-US Handels- und Technologierat (TTC) könnte laut Jandura die Handelsbeziehungen zusätzlich vertiefen, auch wenn ein umfassendes Freihandelsabkommen derzeit nicht absehbar ist.
Mit der sich verändernden geopolitischen Lage und den wirtschaftlichen Herausforderungen bleibt die USA für Deutschland ein Schlüsselland im Außenhandel, das zu beiderseitigem wirtschaftlichem Erfolg beiträgt. Die Entwicklungen im ersten Halbjahr 2024 bestätigen diesen Trend und unterstreichen die Bedeutung der USA als unverzichtbaren Partner für die deutsche Wirtschaft.