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KfW Research: Fachkräftemangel gefährdet Deutschlands Zukunft

Industriearbeiter als Symbol fuer Fachkraeftemangel Wirtschaft
Foto: Pavel Chernonogov / Pexels

Key takeaways

Die demografische Entwicklung bedroht Deutschlands Wachstum und Wohlstand. Eine neue Analyse von KfW Research zeigt, dass ohne tiefgreifende Reformen der Fachkräftemangel weiter zunimmt. Staat, Wirtschaft und Gesellschaft müssen handeln – durch höhere Erwerbsbeteiligung, gezielte Zuwanderung und gesteigerte Produktivität.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Mit der sinkenden Geburtenrate und dem Renteneintritt der Babyboomer steuert Deutschland auf eine spürbare Verschärfung des Fachkräftemangels zu. Die Zahl der inländischen Erwerbspersonen nimmt bereits seit den 1990er-Jahren ab. Neue Berechnungen von KfW Research zeigen: Selbst wenn sich die Erwerbsbeteiligung weiter erhöht, wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2050 nur noch um durchschnittlich 0,7 % pro Jahr wachsen. Die demografische Entwicklung wird nicht nur das Wirtschaftswachstum dämpfen, sondern auch die Resilienz Deutschlands gegenüber Krisen schwächen.

Weniger Arbeitskräfte, mehr Wachstumsdruck

Im „weiter so“-Szenario der KfW ergibt sich ein klares Bild: Zwar steigt die Zahl der Erwerbstätigen zunächst weiter leicht, doch das gesamte Arbeitsvolumen sinkt. Das geringe Wachstum wird allein durch Produktivitätszuwächse erzielt – diese stagnieren jedoch derzeit. Wenn sich daran nichts ändert, drohen Engpässe in zentralen Versorgungsbereichen wie Pflege, Gesundheit, Bildung oder Verkehr. Bereits jetzt berichtet fast jedes dritte Unternehmen, dass Fachkräftemangel ihre Geschäftstätigkeit behindert.

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Maßnahmen zur Stabilisierung der Erwerbsquote

Um gegenzusteuern, empfiehlt die KfW eine Vielzahl an Maßnahmen. Dazu gehören bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gezielte Qualifizierung von Geringqualifizierten sowie Anreize für ältere Menschen, länger zu arbeiten. So müsste die Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen bis 2050 auf 84,5 % steigen – ein Wert, der im internationalen Vergleich realistisch erscheint. Auch steuerliche Anreize und der Abbau von Fehlanreizen wie beim Ehegattensplitting sollen Erwerbshemmnisse abbauen.

Zuwanderung und Integration gezielt stärken

Ein zentraler Hebel bleibt die Zuwanderung. Während der Wanderungssaldo mit EU-Staaten zuletzt negativ war, könnte die Einwanderung aus Drittstaaten helfen – vorausgesetzt, Hürden werden abgebaut und Integration gelingt. Denkbar wäre auch, Berufsabschlüsse direkt im Ausland nach deutschen Standards zu fördern. Ergänzend könnten bestimmte Dienstleistungen künftig verstärkt aus dem Ausland erbracht werden – etwa per Homeoffice.

Produktivität als Schlüsselfaktor

Neben der Erwerbsquote ist die Arbeitsproduktivität entscheidend für das Wachstum. Hier besteht in Deutschland erheblicher Nachholbedarf – insbesondere bei der Digitalisierung und Investitionstätigkeit. Studien zeigen, dass Länder wie die USA oder Schweden deutlich höhere Produktivitätsfortschritte erzielt haben. Auch der Abbau übermäßiger Bürokratie und der Einsatz moderner Infrastruktur spielen eine wichtige Rolle.

Japan als Blaupause?

Ein Blick nach Japan zeigt, dass wirtschaftliches Wachstum trotz schrumpfender Erwerbsbevölkerung möglich ist – wenn Erwerbsquote und Produktivität steigen. Besonders bemerkenswert: In Japan liegt die Erwerbsquote der über 65-Jährigen bei 25 %, verglichen mit nur 9 % in Deutschland. Ein aktiver Lebensstil, Gesundheitsprävention und gesellschaftliche Leitbilder wie das Streben nach „Ikigai“ – einer sinnstiftenden Tätigkeit – tragen dazu bei.

Fazit: Der Wandel ist unausweichlich

Der demografische Wandel lässt sich nicht aufhalten, aber gestalten. Dafür braucht es Mut zu Reformen, langfristige Strategien und eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung. Staat, Unternehmen und jeder Einzelne sind gefordert, zur Stabilisierung von Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit beizutragen – sei es durch mehr Arbeit, gezielte Qualifizierung oder Investitionen in Innovation und Digitalisierung.

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