Mode-Apps verschieben den Modekonsum zunehmend vom stationären Handel aufs Smartphone. Eine aktuelle Studie von Simon-Kucher zeigt, wie stark sich das Einkaufsverhalten verändert: 28 Prozent der App-Nutzer kaufen häufiger Kleidung, 31 Prozent seltener in Filialen. Digitale Kaufimpulse ersetzen das klassische Schaufensterbummeln – mit deutlichen Folgen für Umsatz und Modewahrnehmung.
Höhere Kaufbereitschaft und steigende Ausgaben
Apps lösen Spontankäufe aus, vor allem durch Rabattaktionen und personalisierte Vorschläge. 42 Prozent der Befragten kaufen durch Rabattangebote mehr, 35 Prozent lassen sich von Rabatten bei der Produktauswahl leiten. Jeder fünfte Nutzer (19 Prozent) gibt an, durch Mode-Apps mehr Geld auszugeben. Trotz steigender Warenkörbe empfinden 34 Prozent ihre Ausgaben als geringer – offenbar erzeugen Apps ein Gefühl der Ersparnis.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Stilberatung durch KI beeinflusst Auswahl
Künstliche Intelligenz wirkt als zusätzlicher Kaufverstärker. Nutzer, die KI-Funktionen wie personalisierte Größenberatung verwenden, kaufen deutlich häufiger und investieren mehr Geld. Während 24 Prozent dieser Gruppe mehr ausgeben, sind es bei Nutzern ohne KI-Funktionen nur 11 Prozent. Auch die Shoppingfrequenz steigt: 32 Prozent der KI-affinen Käufer shoppen häufiger.
Mode-Apps stärken das Markenbewusstsein. 27 Prozent kaufen häufiger Markenprodukte, wenn diese prominent im Feed auftauchen. 17 Prozent treffen Kaufentscheidungen basierend auf App-Vorschlägen. Die Sichtbarkeit innerhalb der App wird damit zu einem wesentlichen Verkaufsfaktor.
Von der Stilsuche zum Selbstbild
Neben finanziellen Auswirkungen verändert sich auch die Wahrnehmung des eigenen Stils: 25 Prozent der Nutzer fühlen sich modischer, 18 Prozent experimentieren mutiger mit ihrer Kleidung. Mode-Apps fungieren damit nicht nur als Verkaufsplattform, sondern als stilprägende Instanz – digital, interaktiv und individuell.