Der Warenhauskonzern Galeria, vormals Galeria Karstadt Kaufhof, meldet sich nach der dritten Insolvenz mit überraschend positiven Nachrichten zurück: Alle 83 verbliebenen Filialen schreiben offenbar wieder schwarze Zahlen. Miteigentümer Bernd Beetz erklärte in einem Interview mit dem Handelsblatt, dass das Unternehmen im aktuellen Geschäftsjahr über den internen Erwartungen liege. Die US-Investmentgesellschaft NRDC und Beetz hatten Galeria übernommen, nachdem neun Filialen geschlossen wurden.
Nach Angaben von Beetz konnte das Unternehmen bereits seit Beginn des neuen Geschäftsjahres seit Oktober 2024 durchweg Gewinne erwirtschaften. „Wir sind sehr positiv gestimmt, das gesamte Geschäftsjahr mit einem Gewinn abzuschließen“, so der Unternehmer. Der prognostizierte Jahresumsatz liege bei rund 2,5 Milliarden Euro und damit deutlich über den rund zwei Milliarden Euro des Vorjahres.
Die erzielten Gewinne sollen in die Zukunft des Unternehmens investiert werden. Laut Beetz steht ein umfassender Umbauplan für die nächsten fünf Jahre bereit, um die Filialen zu modernisieren. Je nach Standort sind unterschiedlich aufwendige Maßnahmen geplant. „Wir können die Investitionen in die Modernisierung der Häuser intern finanzieren“, betonte Beetz. Zudem haben die Eigentümer ein zusätzliches Investitionsbudget bereitgestellt, das sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag beläuft.
Mit diesen Maßnahmen will Galeria nicht nur seine Wettbewerbsfähigkeit stärken, sondern auch die Attraktivität der Filialen für die Kunden erhöhen. Der Fokus liege darauf, „moderne Einkaufserlebnisse“ zu schaffen und bestehende Standorte optimal zu nutzen. Über eine Omnichannel-Strategie und die Rolle des Galeria Online-Shops wurden weiterhin jedoch keine Äußerungen getätigt.
Nach Jahren der Unsicherheit scheint der Neustart der Warenhauskette offenbar im ersten Schritt gelungen. Ob Galeria langfristig stabil bleibt, wird jedoch stark davon abhängen, wie gut die geplanten Modernisierungen und Investitionen bei den Kunden ankommen.