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Shop-in-Shop von Gerry Weber
Foto: Gerry Weber

Sanierung in Eigenverwaltung: Gerry Weber meldet erneut Insolvenz an

Lesezeit ca. 2 Minuten

Gerry Weber steht erneut vor einer ungewissen Zukunft: Der Modekonzern hat beim Amtsgericht Bielefeld ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Nach gescheiterten Sanierungsversuchen sollen nun Investoren gefunden werden. Ziel ist es, die Marke langfristig zu sichern und die Strukturen weiter anzupassen.

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Der Damenmodeherstellers Gerry Weber hat beim Amtsgericht Bielefeld erneut einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt – die bereits dritte schwere Krise innerhalb weniger Jahre. Ziel des Verfahrens ist es – erneut – das Unternehmen unter neuem Eigentümer fortzuführen. Zuerst hatte die Wirtschaftswoche über den Antrag berichtet.

Betroffene Gesellschaft und laufender Betrieb

Die Insolvenz betrifft die Muttergesellschaft Gerry Weber International GmbH, die nach eigenen Angaben rund 230 Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt. Mögliche Anschlussinsolvenzen von Tochtergesellschaften werden derzeit geprüft.

Trotz der finanziellen Schieflage soll der Geschäftsbetrieb in den 32 eigenen Shops und 11 Outlets uneingeschränkt fortgesetzt werden. In den kommenden Monaten wird Gerry Weber Insolvenzgeld an seine Mitarbeiter zahlen können. Gleichzeitig wird ein neuer Eigentümer gesucht – erste Gespräche laufen bereits.

Restrukturierungsexperte übernimmt operative Sanierung

Die Geschäftsführung bleibt zunächst im Amt, agiert jedoch unter der Aufsicht externer Sanierungsexperten. Die operative Sanierung übernimmt der Restrukturierungsspezialist Christian Gerloff, während Rechtsanwalt Lucas Flöther als vorläufiger Sachwalter die Interessen der Gläubiger sichert.

Christian Gerloff begründete den Insolvenzantrag unter anderem mit dem schwachen Konsumklima in Deutschland und anderen Teilen Europas. Trotz der bereits erfolgten Einschnitte sei eine weitere Anpassung von Strategie und Strukturen erforderlich, so Gerloff.

Das Hauptziel der Insolvenzverwaltung ist es, eine tragfähige Lösung für das Unternehmen zu finden, das seit Jahren mit finanziellen Problemen kämpft.

Vergangene Sanierungen und Filialschließungen

Gerry Weber musste sich bereits zweimal einer Sanierung unterziehen – 2019 und zuletzt 2023. Im Zuge des letzten Restrukturierungsprozesses wurden in Deutschland 122 der zuvor 171 eigenen Läden und Outlets geschlossen, zudem wurden rund 450 Stellen abgebaut.

Eine der Hauptursachen für die aktuelle Krise liegt in der veränderten Einkaufspolitik des Fachhandels, wie Fashionunited zusammenfasst. Händler fokussieren sich zunehmend auf das Working Capital Management, was zu einer geringeren Vororder für das dritte Quartal 2025 führte. Trotz einer erfolgreichen Markenrepositionierung unter Produktchefin Frauke Stein konnte Gerry Weber diesem Trend nicht entgehen.

Zudem geriet im Februar ein wichtiger Vertriebspartner in finanzielle Schwierigkeiten, was zu möglichen Zahlungsverzögerungen oder -ausfällen führen könnte. Dennoch betont das Unternehmen, dass die Verkaufszahlen im eigenen Retail-Geschäft stabil geblieben sind.

Das Modeunternehmen wurde 1973 unter dem Namen Hatex KG in Halle (Westfalen) gegründet und ist nach eigenen Angaben in mehr als 60 Ländern aktiv. Weltweit beschäftigt der Konzern rund 1000 Mitarbeiter.

Mehr zu diesen Themen gibt es hier: Insolvenzen, Stationärhandel, Textilhandel

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