Der Suchmaschinenriese Google sieht sich laut einer aktuellen Studie von Axios einer abnehmenden Beliebtheit unter der jüngeren Generation gegenüber. Insbesondere die Generation Z, die zwischen 18 und 24 Jahre alt ist, beginnt ihre Internetrecherche immer seltener direkt bei Google. Stattdessen wenden sich junge Nutzer vermehrt den sozialen Medien wie TikTok und YouTube zu, um Informationen zu suchen und zu verarbeiten. Diese Verschiebung deutet auf eine wachsende Unzufriedenheit mit den durch Werbung beeinflussten Suchergebnissen von Google hin.
Der Studie nach starten nur noch 46 Prozent der Gen Z ihre Suche auf Google, während 21 Prozent TikTok und 5 Prozent YouTube bevorzugen. Diese Zahlen verdeutlichen einen signifikanten Wandel in den Suchgewohnheiten, bei dem soziale Medien eine immer größere Rolle spielen. Die Attraktivität von Plattformen wie TikTok liegt insbesondere in der kurzen, prägnanten Informationsvermittlung durch eine Vielzahl von Quellen, die häufig durch Nutzerkommentare ergänzt und verifiziert wird.
Fred Cook, Direktor des Annenberg Center for Public Relations der University of Southern California, hebt hervor, dass die Informationssuche auf Social-Media-Plattformen den Vorteil bietet, schnell und aus verschiedenen Perspektiven informiert zu werden. Viele Nutzer schätzen zudem die Authentizität und die persönlichen Erfahrungen, die in den Kommentaren geteilt werden. Laut MaryLeigh Bliss, der Chief Content Officer von YPulse, haben sich soziale Plattformen „von einem Ort, an dem man mit Freunden und Familie in Verbindung bleibt, zu einer Informationsautobahn entwickelt.“ Diese Plattformen bieten oft authentischere Antworten und ziehen junge Nutzer an, die in der Ära der sozialen Medien aufgewachsen sind und sich von den frühen Tagen Googles nicht erinnern können.
Google bleibt zwar insgesamt führend bei den Erstsuchen, sieht sich jedoch zunehmendem Wettbewerb durch soziale Medien gegenüber. Ein Sprecher von Google betonte, dass das Unternehmen weiterhin darauf abzielt, eine Quelle für hochwertige und verlässliche Informationen sowie eine Vielzahl von Ersthandperspektiven zu sein. Um die junge Zielgruppe zurückzugewinnen, setzt Google nun auf fortschrittliche Technologien wie das KI-Tool „Search Generative Experience“, das Suchergebnisse intelligent zusammenfasst und bewertet. Dieses neue Angebot könnte besonders bei der Generation Z Anklang finden und Google dabei helfen, seine führende Position auf dem Markt der Suchmaschinen zu behaupten.
Dennoch könnte diese Entwicklung langfristige Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen von Google haben, da die Generation Z alternative Informationsquellen bevorzugt, die möglicherweise authentischere und unmittelbarere Antworten bieten. Zeitgleich eignen sich immer mehr GenAI-Tools wie ChatGPT oder Perplexity als (zum Teil bessere) Suchmaschinen und bedienen sich damit ebenfalls am gleichen Kuchen.