Die Lage im deutschen Großhandel zeigt im Mai 2025 laut ifo-Institut erste Anzeichen einer Stabilisierung nach dem Zollschock durch die US-Handelspolitik. Besonders der Produktionsverbindungshandel, der Industriebetriebe mit Rohstoffen, Maschinen und Ausrüstungen versorgt, verzeichnete eine spürbare Verbesserung. Das Geschäftsklima in diesem Bereich kletterte von minus 33 Punkten im April auf nunmehr minus 17 Punkte.
Frühindikator signalisiert Trendwende
Der Produktionsverbindungshandel gilt als sensibler Frühindikator für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Dass sich sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der Großhändler verbessert haben, deutet auf eine vorläufige Entspannung hin. So stieg der Erwartungsindikator von minus 41 auf minus 20 Punkte, während die Lageeinschätzung von minus 25 auf minus 14 Punkte kletterte.
Auch Konsumgütergroßhandel mit positiveren Signalen
Im Konsumgütergroßhandel, der Haushaltswaren, Lebensmittel und ähnliche Produkte umfasst, zeigt sich ein vergleichbarer Trend. Das Geschäftsklima stieg dort von minus 24 auf minus 13 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich von minus 21 auf minus 14 Punkte. Noch deutlicher fiel der Anstieg bei den Erwartungen aus: von minus 27 auf minus 11 Punkte.
Unsicherheit bleibt trotz positiver Impulse
Trotz dieser positiven Tendenzen bleibt die Einschätzung zurückhaltend. „Angesichts der unberechenbaren US-Zollpolitik wäre es aber zu früh, Entwarnung zu geben“, betont Ulrike Mandalka, Branchenexpertin am ifo Institut. Die aktuelle Entwicklung sei ein Hoffnungsschimmer, aber keine Garantie für eine dauerhafte Stabilisierung.