Die Verbraucherstimmung in Deutschland kommt im Mai nicht vom Fleck. Das aktuelle Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeigt eine Stagnation der Konsumerwartungen, nachdem es zuletzt noch einen leichten Aufwärtstrend gegeben hatte. Weder internationale handelspolitische Spannungen noch die angekündigten Reformvorhaben der neuen Bundesregierung konnten bisher für eine spürbare Veränderung sorgen.
Keine konjunkturelle Aufbruchsstimmung
Zwar sehen viele Verbraucher die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten nicht wesentlich pessimistischer als zuletzt, doch fehlt es weiterhin an Optimismus. Das spiegelt sich auch in den Konjunkturerwartungen wider, die sich gegenüber dem Vormonat kaum verändert haben. Verglichen mit dem Mai 2024 liegen sie jedoch niedriger. Die erste Phase der neuen Bundesregierung entfaltet bislang keine erkennbare Wirkung auf die Stimmungslage. Die Politik steht nun unter Druck, für Wachstumsimpulse zu sorgen und damit das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
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Einkommenserwartungen steigen leicht – Konsumverzicht bleibt bestehen
Ein leichter Anstieg der Einkommenserwartungen lässt erkennen, dass Verbraucher in nächster Zeit etwas mehr Geld zur Verfügung haben könnten. Dennoch bleibt die Kaufzurückhaltung bestehen: Während sowohl die Sparneigung als auch die Anschaffungsneigung steigen, deutet dies auf eine gespaltene Haltung hin – Konsumbereitschaft ist zwar vorhanden, wird aber nicht durch klare wirtschaftliche Perspektiven untermauert.
Konsumtrend bleibt schwach – Politik gefragt
Das HDE-Konsumbarometer, das monatlich auf Basis einer Umfrage unter 1.600 Personen erstellt wird, gibt einen Ausblick auf die kommenden drei Monate und ist damit ein Frühindikator für den privaten Konsum. Dieser steht als wesentlicher Wachstumsmotor der Binnenwirtschaft weiter im Zentrum der wirtschaftspolitischen Debatte. Klar ist: Ohne konkrete Impulse von der Politik bleibt eine kräftige Erholung des Konsums vorerst aus.