Die strukturellen Probleme im stationären Einzelhandel setzen sich auch 2025 fort: Laut Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) werden im laufenden Jahr rund 4.500 Geschäfte schließen. Damit verlangsamt sich der Rückgang im Vergleich zu 2024, als noch 5.000 Schließungen verzeichnet wurden. Der langfristige Abwärtstrend bleibt jedoch bestehen – seit 2015 ist die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland von über 370.000 auf voraussichtlich nur noch 300.000 zurückgegangen.
Leerstände in Innenstädten werden sichtbarer
„Unsere Stadtzentren verlieren mit jeder weiteren Schließung an Attraktivität“, warnt HDE-Präsident Alexander von Preen. Der zunehmende Leerstand sei in vielen Städten inzwischen nicht mehr zu übersehen. Zwar deute die leicht gesunkene Zahl an Schließungen auf eine gewisse Stabilisierung hin, die Lage bleibe dennoch angespannt. Hauptursachen seien die anhaltend schwache Konsumstimmung sowie der Mangel an Nachfolgern, selbst für wirtschaftlich gesunde Betriebe.
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HDE fordert neue Mietmodelle und steuerliche Anreize
Um den Negativtrend zu stoppen, fordert der HDE strukturelle Anpassungen. Vor allem müssten Mietverträge stärker an die wirtschaftliche Realität angepasst werden – etwa durch die Einführung umsatzbasierter Mieten, die Händlern in umsatzschwachen Monaten finanziell entgegenkommen. Darüber hinaus plädiert der Verband für steuerliche Anreize, um private Investitionen zu fördern.
Von Preen schlägt unter anderem eine Sonderabschreibung für Investitionen vor, etwa in die Digitalisierung, den Ladenbau oder die energetische Sanierung. „Die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Investitionen wieder lohnen und unsere Innenstädte ihre Rolle als wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentren behalten“, so der HDE-Präsident.
