Im nordrhein-westfälischen Löhne testet Hermes Fulfilment erstmals autonome mobile Roboter (AMR) für den Palettentransport in seinem Logistikzentrum. Die Geräte übernehmen künftig die Beförderung von Großpaletten mit kommissionierter Ware in dem 100.000 Quadratmeter großen Betrieb. Damit will der Logistikdienstleister sowohl die Effizienz steigern als auch die physische Belastung der Mitarbeitenden reduzieren.
Einsatz im großvolumigen Warenlager
Der Standort ist auf das Handling schwerer und sperriger Artikel wie Möbel, Waschmaschinen oder Matratzen spezialisiert. Die Bestellungen werden dort in der Regel manuell auf Großpaletten zusammengestellt, die bislang mit Niederhubwagen zum Hermes Einrichtungs Service gebracht wurden. Künftig unterstützen sogenannte „Ants“, 222 Kilogramm schwere AMR des Herstellers Melkus Mechatronic, diesen Prozess. Sie transportieren bis zu 1.200 Kilogramm Nutzlast und navigieren mit Laserscannern autonom durch das Lager.
Neue Regeln im innerbetrieblichen Verkehr
Die cloudbasierte Steuerung koordiniert die Bewegungen der Fahrzeuge, die mit 1,5 Metern pro Sekunde unterwegs sind. Das interne Verkehrskonzept wurde angepasst – mobile Roboter haben nun Vorrang vor anderen Flurförderzeugen und auch vor den zu Fuß gehenden Beschäftigten. Um Sicherheit zu gewährleisten, wurden Mitarbeitende entsprechend geschult.
Effizienz und Arbeitssicherheit im Fokus
Der Einsatz der Roboter reduziert manuelle Transporttätigkeiten und trägt zu einem ruhigeren, sichereren Arbeitsumfeld bei. Gleichzeitig können Mitarbeitende für andere Aufgaben eingesetzt werden, was auch der demografischen Entwicklung und dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken soll. Derzeit sind 23 Roboter im Einsatz, zwei weitere folgen zeitnah. Gemeinsam absolvieren sie rund 1.000 Transporte täglich.
Ausweitung auf weiteren Standort geplant
Etwa 20 Prozent der Transporte erfolgen weiterhin konventionell. Nach Abschluss der Pilotphase ist eine Einführung des Robotersystems auch im Logistikzentrum Ansbach geplant. Damit will Hermes Fulfilment seine Automatisierungsstrategie weiter ausbauen und das Logistiknetzwerk langfristig zukunftssicher gestalten.