Die Inflation im Euroraum hat im Juni 2025 leicht zugelegt. Laut einer Schnellschätzung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, wird die jährliche Teuerungsrate auf 2,0 % geschätzt – nach 1,9 % im Mai. Damit bewegt sich die Inflation wieder näher an das von der Europäischen Zentralbank angestrebte Ziel von rund zwei Prozent.
Dienstleistungen und Lebensmittel bleiben Preistreiber
Den höchsten Beitrag zur Inflation leisteten erneut die Dienstleistungen mit einer geschätzten Jahresrate von 3,3 % – ein leichter Anstieg gegenüber 3,2 % im Vormonat. Auch Lebensmittel, Alkohol und Tabak bleiben hochpreisig: Hier wird ein Wert von 3,1 % erwartet, leicht rückläufig gegenüber 3,2 % im Mai.
Demgegenüber sanken die Preise für Energie im Jahresvergleich weiterhin deutlich. Zwar fiel der Rückgang mit –2,7 % etwas schwächer aus als im Mai (–3,6 %), dennoch dämpft der Energiesektor weiterhin den Gesamtindex. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich nur leicht um 0,5 % gegenüber dem Vorjahr.
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Große Unterschiede innerhalb der Mitgliedstaaten
Trotz der insgesamt moderaten Entwicklung gibt es teils erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedsländern. Während Estland mit einer geschätzten Inflationsrate von 5,2 % den höchsten Wert aufweist, liegt sie in Frankreich lediglich bei 0,8 %. Deutschland verzeichnet mit 2,0 % genau den Durchschnittswert der Eurozone. Deutlich über dem Schnitt liegen weiterhin Griechenland (3,6 %) und Kroatien (4,4 %).
Ein besonders dynamisches Preiswachstum zeigen auch kleinere Länder wie die Slowakei (4,6 %) und Malta (2,5 %). In Irland (1,6 %) und Finnland (1,9 %) bleibt die Inflation hingegen vergleichsweise gedämpft.
Nächste vollständige Veröffentlichung Mitte Juli
Die Schnellschätzung basiert auf vorläufigen Daten. Eine detaillierte Analyse aller Mitgliedstaaten wird am 17. Juli 2025 folgen, wenn Eurostat den vollständigen harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für Juni 2025 publiziert. Diese Daten dienen nicht nur der EZB als wichtige Entscheidungsgrundlage, sondern auch Politik und Wirtschaft zur Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage.