Die Inflationsrate in Deutschland dürfte auch in den kommenden Monaten bei etwas über zwei Prozent verharren. Darauf deuten die aktuellen ifo Preiserwartungen für März hin, die mit 18,7 Punkten leicht unter dem Vormonatswert (19,3) liegen. Damit setzt sich die seit rund zwei Jahren anhaltende Seitwärtsbewegung des Frühindikators fort, so ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
Einzelhandel mit deutlicher Entspannung
Besonders im Einzelhandel ist ein merklicher Rückgang der Preiserwartungen zu beobachten. Der Indikator fiel im März auf 29,7 Punkte, nachdem er im Februar noch bei 32,8 lag. Dies bedeutet, dass per saldo weniger Händler planen, ihre Preise anzuheben. Auch in der Industrie (8,5 Punkte nach 10,7) und im Baugewerbe (0,2 nach 0,8) lässt der Preisdruck weiter nach.
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Dienstleister bleiben preisstabil
Ein anderes Bild zeigt sich bei den Dienstleistern. Während die konsumnahen Anbieter ihre Preiserwartungen leicht auf 27,0 Punkte erhöhten (Februar: 26,9), zogen auch die unternehmensnahen Dienstleister einschließlich des Großhandels minimal an: von 21,9 auf 22,0 Punkte. In beiden Bereichen bleibt der Saldo damit deutlich über dem Niveau der Industrie.
Methodik: Was die Punkte bedeuten
Die ifo Preiserwartungen spiegeln die Differenz zwischen den Unternehmen wider, die Preissteigerungen planen, und jenen, die Preisnachlässe erwarten. Der resultierende Saldo – angegeben in Punkten – wurde saisonbereinigt, gibt jedoch keine Auskunft über das Ausmaß der geplanten Preisänderungen.


