In Deutschland hatten 47 Prozent der Internetnutzer in den letzten 12 Monaten mindestens einen Internetausfall, so eine aktuelle Umfrage des Vergleichsportals Verivox. Besonders ärgerlich sind wiederholte oder langanhaltende Störungen. Während 17 Prozent der Befragten mehrfache Ausfälle erlebten, war dies im Vorjahr noch bei 25 Prozent der Fall. Insgesamt zeigt sich eine Verbesserung im Vergleich zu 2023, als noch 61 Prozent der Nutzer Ausfälle berichteten.
Die Umfrage, durchgeführt von der Innofact AG im Mai 2024, zeigt, dass vor allem einmalige, kurze Ausfälle seltener geworden sind. Nur 10 Prozent der Befragten beklagten solche Störungen, verglichen mit 15 Prozent im Vorjahr. Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox, führt die Verbesserung auf den fortschreitenden Internetausbau und stabilere Gigabit-Verbindungen zurück. Zudem habe die nachlassende Homeoffice-Nutzung durch die abklingende Pandemie möglicherweise dazu geführt, dass Ausfälle weniger bemerkt werden.
Regionale Unterschiede zeigen, dass Netzstörungen im Westen Deutschlands häufiger auftreten als im Osten. Während 50 Prozent der Befragten in den westlichen Bundesländern Ausfälle meldeten, waren es im Osten 44 Prozent. Besonders jüngere Menschen unter 30 Jahren (58 Prozent) und Familien mit Kindern (55 Prozent) sind von Internetausfällen betroffen – Gruppen, die das Internet intensiv nutzen.
Interessant ist auch, dass ältere Menschen seltener Ausfälle wahrnehmen: Über 60-Jährige gaben zu 51 Prozent an, keine Probleme mit ihrem Internetanschluss gehabt zu haben. Schamberg betont, dass die Stabilität eines Anschlusses ein wesentlicher Faktor für die Kundenbindung ist. Wer zufrieden ist, bleibt eher beim Anbieter.